Bei Hochsensibilität ist man schnell genervt in öffentlichen Verkehrsmitteln

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Wie ich in Bus und Bahn überlebe

von Monika Richrath

18. October 2015

Gehören Sie zu den hochsensiblen Menschen, die den Transport in öffentlichen Verkehrsmitteln lieber vermeiden? Für mich fühlt … sich eine Fahrt in der Straßenbahn oft an wie ein Anschlag auf meine persönliche Integrität. Sobald es nur ein bisschen voller wird, fühle ich mich beengt und bedrängt von Körpern, Worten, aufdringlichen Stimmen, zu lauten Walkmans, kreischenden Teenies und Kindern – ganz zu schweigen von Ausdünstungen und Gerüchen, die manche Menschen ausströmen. Wenn Betrunkene einsteigen, versuche ich soviel Abstand wie möglich zwischen uns zu legen. Und dann all die hustenden und an Schnupfen leidenden Menschen! In der Regel führt die vermehrte Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel bei mir ziemlich schnell zu Infekten.

Dabei mag ich den Herbst eigentlich total gerne, die etwas melancholische Stimmung dieser Jahreszeit genieße ich sehr. Leider gehört zu den unangenehmen Begleiterscheinungen das ungemütliche, häufig feuchte Wetter, so dass das Fahrrad öfter mal zu Hause bleibt. Nun bleibe ich zwar in Bus und Bahn trocken, komme aber trotzdem immer mit Stress am Bestimmungsort an. Hochsensibilität lässt grüßen. Was also tun?

Dass gegen Gedränge nur ein Sitzplatz hilft – wenn auch nur in Maßen – ist klar. Dass bei lauten Geräuschen nur die Geräusche aus dem eigenen Walkman helfen natürlich auch. Aber in den letzten Wochen hatte ich ein paar Aha-Erlebnisse, die darauf zurückzuführen sind, dass ich mir wirklich überlegt habe, an welchem Platz in der Straßenbahn ich mich am wohlsten fühle?  Ganz schnell war klar: es sind die Plätze, an denen vor mir überhaupt niemand und hinter mir die Person mit dem Rücken zu mir sitzt. Das habe ich ein paar Wochen lang ausprobiert und für super befunden. Ein toller Nebeneffekt: Ich stecke mich auch nicht mehr an (und das, obwohl seit einiger Zeit eine Krankheitswelle durch Bonn rollt).

Ich weiß nicht, wie die Bahnen und Busse in Ihrer Stadt aussehen: in Bonn sind diese Plätze jedenfalls eher rar. Oft muss man in der Bahn hintereinander sitzen. Das empfinde ich als sehr unangenehm. Wenn ich höre, dass hinter mir jemand hustet oder verschnupft ist, sträuben sich mir die Nackenhaare. Jetzt habe ich ein faches Mittel gefunden: Ich lasse einfach die Kapuze meines Mantels auf. Kann sein, dass das doof aussieht, ist mir aber egal. Mit Kapuze fühle ich mich sicher und geschützt vor Viren, Bakterien und Ausstrahlungen jedweder Art.

Jetzt habe ich kürzlich den ultimativen Sitzplatz entdeckt: Es sind die Sitzplätze ganz vorne und ganz hinten, die niemand haben will, auf die sich andere erst dann setzen, wenn alle anderen Plätze voll sind. Dort ist nämlich deutlich weniger Platz für die Füße. Und dahinter sitzen immer Menschen mit dem Rücken zu mir, so dass ich das Gefühl habe, hier bin ich für mich, ich muss gar nicht sehen, wer aus- oder einsteigt oder was sonst so los ist. Ich kann mich einfach hinsetzen und Bahn fahren – ohne Gefühlsaufwand. Es fühlt sich fast an wie ein eigenes Abteil. Toll.

Und wenn es doch voll und laut wird und ich es nicht schaffe, mich abzulenken mit meinem Sudokuheft oder einem Buch, dann hilft mir die Klopfakupressur in Stress-Situationen wie dieser. Ich klopfe einfach die Notfallpunkte am Schlüsselbein oder an der Handkante. Ich versichere Ihnen, dass niemand Sie für bescheuert halten wird, 9 von 10 Menschen sind in der Bahn mit ihren Handies beschäftigt, die beachten Sie gar nicht. Einfach nur klopfen, ohne Satz, bis Sie sich besser fühlen.

Benutzen Sie öffentliche Verkehrsmittel? Fällt Ihnen das leicht?

Genießen Sie den Herbst! Ihre

Monika Richrath

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Monika Richrath
Ich bin Monika Richrath, Mentorin und Coach für EFT (Klopfakupressur). Seit 2012 schreibe ich hier sehr PERSÖNLICH über die Themen, Hochsensibilität, Gesundheit, Psychologie, EFT und (Entwicklungs)Trauma.

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2 Kommentare

  1. Herz

    Hallo. Ich leide seit Jahren unter Angst. Habe schon sehr viel unternommen und die letzte Panik September 2017 gehabt. Jetzt lebe ich seit 2 Jahren von meinem Mann getrennt. Wir telefonieren öfters. Er wollte mich bis jetzt zurück. Ich habe so sehr Entscheidungsschwierigkeiten. Habe jetzt auch wieder ein komisches Gefühl beim Autofahren. Fahre immer soweit rechts und bin irgendwie nicht ich. Hängt es mit der Stresssituation zusammen? Er tut mir irgendwie leid. Ich kann mich nicht entscheiden ob ich ihn zurücknehmen soll. Er ist fremd gegangen und ich glaube dass ich es nicht verarbeitet habe und jetzt wieder alles hoch kommt. Hilft das Klopfen auch im Auto?

    Antworten
    • Monika Richrath

      Hallo, ja natürlich. Sie können die Handkante gegen das Lenkrad klopfen, aber sehr vorsichtig, damit Sie das Lenkrad nicht herumreißen 😉 Herzliche Grüße, Monika Richrath

      Antworten

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