Die drei schlimmsten Dinge

Die drei schlimmsten Dinge

Ich sage es Ihnen am besten gleich – wo Sie noch aufhören können zu lesen – dieser Artikel könnte etwas in Ihnen antriggern und Stress auslösen. Darum möchte ich, bevor ich einsteige, einmal ausdrücklich sagen: Sie lesen auf eigene Gefahr und ich bin nicht verantwortlich für eventuelle Zustände oder Befindlichkeiten, in die Sie durch das Lesen geraten können.

Auch dieser Artikel geistert schon seit Ewigkeiten durch mein Bewusstsein. Man kann sich natürlich (zu recht) fragen, wenn ein Artikel beim Lesen blöde Gefühle auslösen könnte, warum schreibe ich ihn überhaupt? Warum halte ich nicht einfach meinen Mund? 

Ich kann meinen Mund aus dem einfachen Grunde nicht halten, weil es auf diesem meinem Blog vor allem um Wahrheit geht, um Dinge, die ich für mich als wahr (und wichtig!) erachte. Um Dinge, die auch für Sie wichtig und wahr sein könnten. Das entscheiden ja letzten Endes Sie selbst, was auf Sie zutrifft. Sie entscheiden, was Sie damit machen. Das war jetzt ein sehr langer Disclaimer. Ich eiere hier so herum, weil ich davon überzeugt bin, dass alle

diese schlimmen Dinge in Zusammenhang mit Hochsensibilität stehen.

Ein Update für 2022: Nachdem ich mich sehr intensiv mit dem Thema Trauma, belastende Kindheitserfahrungen, bzw. Bindungs- oder Entwicklungstrauma beschäftigt habe, sehe ich den Zusammenhang eher mit diesen Dingen. Die Hochsensibilität, bzw. Hochsensitivität setzt dem ganzen natürlich noch die Krone auf. Eine intensivere Wahrnehmungsfähigkeit führt natürlich dazu, dass wir das, was wir erleben, intensiver erleben, genauer verarbeiten und schlecht wieder loslassen können …

Ich kenne sie nicht nur aus eigener Erfahrung, sondern alle meine Klienten haben zumindest eins dieser Dinge erlebt. Dabei geht es nicht um einmalige, sondern immer wiederkehrende Vorkommnisse, die

unser ganzes Leben beeinflusst haben

und immer noch beeinflussen. Vielleicht haben Sie sogar das Gefühl, dadurch zu der Person geworden zu sein, die Sie heute sind. Wenn Sie also merken, beim Lesen springt Sie etwas an, dann klopfen Sie bitte entweder die Handkante (Wie auf dem Bild links) oder den Schlüsselbeinpunkt.

1. Sie wurden nicht willkommen geheißen

Das trifft die tiefsten Ebenen der menschlichen Existenz, quasi vom Augenblick der Zeugung an. Es ist ja leider immer noch so, dass Kinder nicht unbedingt in Momenten der Freude und Liebe gezeugt werden, es gibt viele andere Umstände, die von Gewalt bis zu Achtlosigkeit reichen können, in denen Frauen schwanger werden, obwohl es nicht „geplant“ war. (Die Frage der Zuständigkeit oder Verantwortung müssen wir hier mal völlig außer Acht lassen, denn sonst geraten wir auf Abwege.)

Ok., schwanger also, dann fügt man sich vielleicht in diese Umstände. Früher wurde dann sofort geheiratet und damit jahrelang zwei Menschen zusammengebracht, die vielleicht gar nichts miteinander zu tun hatten, sich vielleicht nicht einmal geliebt oder gemocht haben oder einander im Grunde ihres Herzens ablehnten.

Heute muss man nicht mehr unbedingt heiraten. Nun kommt also ein Kind auf die Welt und man wird es bekommen.

Das ist aber nicht das gleiche wie ein Kind willkommen heißen.

Es gibt natürlich die Möglichkeit, dass man zwar in Liebe gezeugt wird, aber man trotzdem nicht willkommen ist, weil die Eltern, vor allen Dingen die Mutter, vollkommen überfordert ist mit dem Kind und diesen Aufgaben. Vielleicht ist sie nicht bereit, Mutter zu sein und ihr eigenes Leben für das Kind aufzugeben. Vielleicht hat sie auch das Angst noch nicht gelebt zu haben, sich selbst noch gar nicht wirklich gelebt zu haben (Früher ging es ja häufig direkt vom Elternhaus in die Ehe).

Dies sind alles Umstände, die bewirken können, dass man sich einfach nicht willkommen fühlt. Ich habe mich nun schon eine Weile mit Geburtstraumata beschäftigt. Letzten Endes bedeutet diese allererste Erfahrung für uns, wenn wir auf die Welt kommen, dass wir in diesem Leben nicht willkommen sind. Und wir wissen und spüren das. Daran schließt sich gleich das nächste schlimme „Ding“ an:

2. Wir werden nicht beachtet/emotional misshandeltviele kinder erleben schlimme dinge in der kindheit

Es gibt Studien, aus denen hervorgeht, dass die Folgen emotionaler Misshandlung bei Kindern genauso schlimm sind wie bei körperlicher Misshandlung. Es reicht, wenn einem die eigenen Eltern immer wieder Dinge sagen wie „Du kannst aber auch gar nichts richtig machen“, wenn sie vollkommen lieblos sind, sich weigern, mit uns zu sprechen (manchmal tagelang), uns niemals in den Arm nehmen usw.

Die ganze Palette umfasst

  • Beschimpfen
  • Verspotten
  • Erniedrigen
  • Ignorieren
  • Liebesentzug als Strafe
  • Quälen
  • Einsperren
  • Rolle des Sündenbocks zuweisen
  • Isolieren von Gleichaltrigen
  • Bedrohen
  • Zu starken Behüten/Erdrücken
  • Keine Grenzen setzen
  • Überforderung durch unangemessene Pflichten
  • das Kind zum Partnerersatz machen
  • Bevorzugung von Geschwistern usw.

Man weiß heute, dass sich

das Gehirn entwickelt durch die Erfahrungen 

in unseren ersten 3 Lebensjahren des Kindes. D. h., wenn wir in dieser Zeit immer wieder die Erfahrung machen, dass wir alleine sind oder nicht sicher, können sich im Gehirn entsprechende Schaltkreise ausbilden, die dazu führen, dass wir ängstliche und unsichere Persönlichkeiten werden.

Man weiß auch, dass unser Immunsystem durch diese Erfahrungen auf Jahre hinaus geschwächt wird, weil sich die Entzündungswerte im Blut erhöhen oder wir als Folge chronische Schmerzen entwickeln. Es gibt eine interessante Studie der Wissenschaftlerin Marije Stoltenberg der Universität Leiden. Sie kam 2012 zu dem Ergebnis, dass 36,3 % aller Kinder weltweit emotionale Misshandlung durch Erwachsene erfahren. Puh, da muss man erst einmal tief durchatmen.

Kommen wir zum 3. Punkt, der eigentlich zur emotionalen Misshandlung gehört, aber da ich ihn immer wieder als besonderen Stolperstein für meine Klient*innen erlebe, hier also als Extrapunkt:

3. Wir können nicht wir selbst sein.

Das kann viele Gründe haben. Wenn wir fast immer nur Ablehnung erfahren von den Eltern, konzentrieren wir uns vielleicht darauf, doch noch Anerkennung zu bekommen. Daraus kann z. B. die für viele hochsensible Menschen so wichtige Triebkraft des IMMER-PERFEKT-SEIN-MÜSSENS entstehen. Irgendein Teil unseres Unbewussten ist vermutlich zu dem Entschluss gekommen, dass wir nicht gut genug sind, denn sonst würden unsere Eltern uns ja lieben oder anders behandeln. Und wir strampeln uns ein Leben lang ab, etwas zu bekommen, was wir nicht bekommen können, bzw. nicht mehr. In jeden Fall richten wir uns  dann danach,

was die Eltern wollen,

bzw. was sie als richtig erachten. Wir versuchen, so zu sein, wie unsere Eltern uns haben wollen: lieb, fleißig, unauffällig, anspruchslos. Oft genug sind wir all dies aber nicht, wir sind eigentlich laut oder lebenslustig, oder aufmüpfig, oder wütend. Aber da wir uns so nicht zeigen können – denn dann gibt es noch mehr oder immer wieder Ablehnung – geben wir uns selbst nach und nach auf und versuchen, der gewünschte Mensch zu werden, das Aschenputtel, das alle Arbeit erledigt, der/die 1er Schüler*in, Vertraute/r der Mutter, die alle ihre Sorgen und Eheprobleme bei uns ablädt usw. Am Ende

wissen wir nicht mehr, wer oder was wir sind.

Im schlimmsten Fall können wir nicht einmal sagen, was unsere Bedürfnisse sind. Weil wir es einfach nicht wissen. Weil man uns nicht erlaubt hat, Bedürfnisse zu äußern, vielleicht nicht einmal, welche zu haben …

Puh, das Schreiben dieses Artikels war auch für mich ein Kraftakt.

Ich vermute, dass all diese Dinge einen Zusammenhang haben mit Hochsensibilität/Hochsensitivität. Und das sind ja genau die Dinge, die ein Entwicklungstrauma auslösen kann.

Wie immer freue ich mich über Ihre Kommentare.

 Von Herzen, Ihre Monika Richrath

Bild von RachelBostwick auf Pixabay

Image by Bronisław Dróżka from Pixabay 

Die 3 schlimmsten Dinge

Ich bin zwar keine Wissenschaftlerin, aber die neugierige Forscherin in mir möchte gerne mehr wissen. Darum habe ich eine Umfrage zu dem Thema erstellt, ich freue mich, wenn Sie mitmachen. Ihre E-Mail Adressen werden nicht gespeichert.

Du bist umwerfend – eine Rezension

Du bist umwerfend – eine Rezension

*

Wenn Ihnen noch ein kleines Weihnachtsgeschenk für einen lieben Menschen fehlt, habe ich hier noch eine last Minute Empfehlung für Sie. Danach geht dieser Blog bis zum 20. Januar 2019 in seine wohlverdiente Winterpause, sofern wir uns nicht vorher bei der Klopfreise zu dir selbst sehen.

Das „Schlechte“ mal vorweg

Es hat sehr lange gedauert, bis ich dieses Buch meiner lieben Kollegin Sandra Tissot in die Hand nehmen wollte, was daran lag, dass mich das Äußere so überhaupt nicht anspricht. Der Kussmund ist sehr schön (als lebenslange Bonnerin habe ich ein sehr positives Verhältnis zu Kussmündern, da er jahrzehntelang im Logo der Stadt Bonn vorkam) – aber die Mauer eben gar nicht, noch dazu eine Backsteinmauer. Der Kussmund hätte auf Samt oder einen anderen edlen Stoff gehört, das hätte zum Inhalt gepasst.

Der Inhalt hat mich sehr angenehm überrascht

Ich denke, dies ist ein sehr schönes Buch vor allem vor hochsensible Menschen. Das sage ich nicht nur, weil ich selbst hochsensibel bin und weiß, dass die Autorin auch hochsensibel ist, sondern weil es darin um Themen gibt, die für hochsensible Menschen besonders interessant sind. Das Wort „Hochsensibilität“ kommt im ganzen Buch überhaupt nicht vor. Und „hochsensibel“ nur einmal auf Seite 85. Ich fand das nicht weiter tragisch.

Es geht darum, sich seiner selbst bewusst zu werden,

eine authenthische Persönlichkeit mit Strahlkraft und Selbstbewusstsein zu entwickeln, die andere fasziniert. Um ein

„Magic“ werden

zu können, ist es aber notwendig, sich mit einigen Schwierigkeiten, wie sie sich in der Hochsensibilität entwickeln, auseinanderzusetzen, wie z. B., sich abzugrenzen, lernen „Nein“ zu sagen, zu seiner Unvollkommenheit zu stehen (der allgegenwärtige Perfektionismus), usw. Die Kapitel bauen dabei ganz logisch aufeinander auf und führen Sie auf ganz stringente Weise zur

„magischen Strahlkraft“

Das alles in einem ziemlich kleinen Büchlein. Aber man hat sehr lange etwas davon, jedenfalls wenn Sie die vorgeschlagenen Übungen und Inspirationen richtig umsetzen. Das kann ja durchaus schon einmal dauern. Manche Übungen fand ich geradezu genial, wie z. B. der „Heldenanzug“ (anzuziehen in Bedrängnis) oder „der Grübelfalle entkommen“ (Probleme auf Wiedervorlage legen und sich aktiv Zeit dafür nehmen, eine Lösung zu finden). Im ersten Kapitel geht es zum Beispiel um eine „nüchterne Bestandsaufnahme“ und darum warum man sich selbst eigentlich dauernd unterschätzt und wie man seine Beziehungen verbessert. Verschiedene Vorschläge habe ich gleich umgesetzt. Jedesmal, wenn ich an einem Spiegel vorbeikam, habe ich mich angelächelt und gesagt „Du bist einfach umwerfend“ – ganz wunderbar. Nach ein paar Mal war ich bester Laune. Auch mit den vorgeschlagenen Komplimenten an andere habe ich es versucht und tatsächlich zu jemandem gesagt „Du bist umwerfend“ – ein phänomenaler Erfolg. Beides will ich auf jeden Fall beibehalten. Und wissen Sie was? Gestern habe ich angefangen, diese Rezension zu schreiben und bin abends tanzen gegangen. Und da kommt doch auf der Tanzbühne ein Mann zu mir und sagt mir, ich hätte so einen einmaligen Hüftschwung, der ihm sehr gut gefalle und dass es den bestimmt nur einmal gibt auf der Welt! Wow, so was habe ich schon seit mindestens 20 Jahren nicht mehr erlebt. Ich bin gleich um ein paar Zentimeter gewachsen … also, 2019 wird das Jahr der Komplimente 😉

Äußerst positiv finde ich die Du-Anrede

für den/die LeserIn. Es stimmt schon, dass der Inhalt dann mehr, bzw. besser bei mir einsickert. Weniger gut hat mir gefallen, wenn die Autorin explizit weibliche oder männliche Leser anspricht, das geriet dann meistens klischeehaft und ich fühlte mich überhaupt nicht angesprochen. Die große Gliederung hätte es übrigens auch nicht gebraucht, bzw. fand ich eher irritierend.

Mein Fazit

Auch wenn es in Du bist umwerfend um ein Thema handelt, das für mich wirklich nicht neu ist und mit dem ich mich im Laufe meines Lebens in den unterschiedlichsten Formen bereits auseinandergesetzt habe (in Form von Büchern, Seminaren, Workshops usw.), und ich mich schon für ziemlich authentisch halte, fand ich dieses kleine Buch trotzdem sehr inspirierend, weil es mich an einige Dinge erinnert hat, die ich vergessen habe und an andere, an denen ich wirklich noch arbeiten könnte (man wird mit sich selbst ja niemals fertig). Mit knapp 15 EUR Kaufpreis ist es sicherlich ein schönes Geschenk.

Ich wünsche Ihnen schöne Festtage! Kommen Sie gut ins neue Jahr!

Wie immer freue ich mich über Ihre Kommentare.  

Herzliche Grüße,

Ihre Monika Richrath 

Bildnachweise: Pixabay

Du bist umwerfend – Werde dir deiner selbst bewusst
Sandra Tissot
dielus edition
ISBN 978-3-9819383-2-
14,99 EUR

 

Blogparade Supersinne

Blogparade Supersinne

Nachdem ich nun selbst schon mit Beiträgen an verschiedenen Blogparade teilgenommen habe, erfülle ich mir in dieser Woche den Herzenswunsch, selbst eine Blogparade zu veranstalten – selbstverständlich mit hochsensibler Zielsetzung. Ich freue mich über rege Beteiligung. Veröffentlichen Sie einen Beitrag auf Ihrem eigenen Blog, der zu meinem Thema passt, verlinken Sie am Anfang oder Ende auf diese Blogparade. Schicken Sie den Link auf Ihre Seite als Kommentar, damit die LeserInnen möglichst viel Unterschiedliches zum Thema lesen können. Diese Blogparade hat keine zeitliche Begrenzung.

Auf die Idee mit den Supersinnen hat mich Frederik Backmann mit dem Buch „Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid“ gebracht, dort ist nämlich dauernd die Rede von Superkräften. Die Idee hatte mir so gut gefallen, dass ich sie zu Ostern in mein Gewinnspiel eingebaut habe. 

Es scheint, als tun sich viele hochsensible Menschen schwer damit, die sich aus der Hochsensibilität ergebenden Superkräfte positiv zu bewerten.

Mir selbst ist es lange Zeit übrigens auch so gegangen. Obwohl ich für mich selbst ganz klar hatte, dass ich besondere Riechfähigkeiten hatte, hatte ich doch zu viel Angst, jemand könnte mir sagen, dass ich mir das alles nur einbilde und habe niemandem davon erzählt. Eine Zeitlang konnte ich zum Beispiel riechen, wenn ich einen Laden betreten habe, wenn eine kranke Person kurz vor mir in den Laden gekommen ist (ein äußerst unangenehmer Geruch) oder Depressionen anderer Menschen (muffig wie ein uralter Putzlappen) oder überhaupt negative Energien (grell und stechend).

Diese Fähigkeiten sind mir übrigens abhanden gekommen im Laufe der Zeit. Keine Ahnung, wieso und wann. Ich halte es durchaus für möglich, dass diese besondere Wahrnehmung mit meinem chronisch erhöhten Stresspegel in Verbindung stand. Denn stresstechnisch bin ich heute ja ganz anders unterwegs als vor zehn Jahren.

hochsensibler Mann riechtWas allerdings geblieben ist, ist, dass es praktisch immer Stress für mich ist, wenn etwas riecht. Als Waschmittel kommen zum Beispiel nur solche Produkte in Betracht, die am besten nicht selbst riechen, wie etwa Waschnuss, selbst Biowaschmittel rufen mit ihren Gerüchen bei mir Kopfschmerzen hervor …

Ich denke aber, unsere Fähigkeiten sind wandelbar. So, wie meine besonderen Riechfähigkeiten verschwunden sind, habe ich nun neue, sehr interessante Fähigkeiten, die sich entwickeln.

Ich kann nun manchmal Energie auch visuell wahrnehmen. Es kommt zum Beispiel vor, dass die Energie um den Kopf einer Klientin sich im Laufe einer Sitzung verändert und ich dies sehen/spüren kann (es ist ehrlich gesagt, ein wenig schwierig, dies zu trennen). Neulich bin ich in mein Arbeitszimmer gekommen und hatte plötzlich das Gefühl, die Energie im Raum hat sich verändert, ist irgendwie klarer … Die Erklärung kam, als ich in meinem Posteingang eine für mich sehr wichtige E-Mail-Nachricht fand …

Nun aber zu Ihnen. Ich freue mich auf Ihre Beiträge zum Thema „Supersinne“. Ich habe bewusst ein eher positives Wort gewählt, aber das soll natürlich nicht heißen, dass hier nur Platz ist für positive Erfahrungen. Hier sind ein paar mögliche Vorschläge:

  • Welches ist Ihr Supersinn und welche Erfahrungen haben Sie damit gemacht?
  • Ist Ihnen Ihr Supersinn schon einmal zum Verhängnis geworden?
  • Wie gehen Sie grundsätzlich mit Ihrem Supersinn um (oder mit dem Ihrer Kinder)?
  • Welche besonderen Räume können Sie dank Ihrer Supersinne betreten?
  • Gibt es Menschen, die Ihre besonderen Wahrnehmungsfähigkeiten unterstützt haben (z. B. Oma oder Opa)?
  • Welchen Superhelden oder Superheldin bewundern Sie und warum?
  • Gibt es eine Serie oder einen Film, in dem jemand mit Supersinnen die Hauptrolle spielt, die Sie besonders mögen?
  • Nutzen Sie Ihre Supersinne in einem beruflichen Kontext?

Bestimmt fallen Ihnen auch noch Aspekte ein, die mir gerade nicht in den Sinn kommen. Ich freue mich auf Ihre Einsendungen. Natürlich freue mich mich auch, wenn Sie diesen Beitrag verteilen, damit möglichst viele Menschen davon erfahren. Falls Sie keinen eigenen Blog haben, können Sie Ihren Text in die Kommentare posten.

Herzlichst,

Ihre
Monika Richrath

Meine Zielgruppe: hochsensible Menschen

Meine Zielgruppe: hochsensible Menschen

Mit diesem Beitrag nehme ich an der Blogparade „So hebe ich mich ab“ von Eva Laspas teil. Wie ich finde, eine sehr schöne Gelegenheit, einmal die Geschichte meines Herzensbusiness zu erzählen. 

Ich wusste schon sehr, sehr lange, dass ich gut darin bin, andere Menschen zu sich selbst zurück zu bringen, das war mir schon vor mehr als 20 Jahren mehrfach gesagt worden. Damals gab es aber noch nicht sehr viele Coaches, ich kannte nur Psychotherapeuten und so etwas konnte und wollte ich definitiv nicht machen. Ohnehin hatte ich null Zutrauen in meine eigenen Fähigkeiten und erst recht nicht darin, dass sich jemand finden könnte, der für diese Form der Unterstützung Geld zahlt! Hätte ich dieses Vertrauen schon früher gehabt, wäre mein ganzes Leben vermutlich anders verlaufen, aber da es so eben nicht war, musste ich es wohl auf die harte Tour lernen mit Umwegen über chronische Krankheiten und schmerzlichen Erkenntnisprozessen.

Als hochsensibler Mensch war ich für das Berufsleben gänzlich ungeeignet

schien mir, dem Stressaufkommen in meinem Beruf als Fremdsprachenassistentin einfach nicht gewachsen. Aber von irgendwas musste ich ja schließlich leben. Innerlich hatte ich mich schon auf Berufsunfähigkeitsrente eingerichtet, aber es kam dann doch anders. Ich begriff, dass der rasant wachsende Coachingmarkt auch mir neue Türen öffnete. Plötzlich gab es ganz real die Möglichkeit, Geld zu verdienen mit dieser Form der Unterstützung anderer Menschen. An eine bestimmte Zielgruppe dachte ich dabei zunächst nicht. Nur eine Sache war klar:

Auf keinen Fall will ich Business-Coach werden!

Dies lag im wesentlichen daran, dass ich in den 20 langen Jahren als Fremdsprachenassistentin wirklich sehr gelitten habe in der Arbeitswelt und in dieses Umfeld wollte ich hinter mir lassen. Ich begann erst einmal eine Coaching-Ausbildung und zeitgleich eine Klopfakupressur-Ausbildung, denn dass ich diese beiden Dinge miteinander verbinden wollte, wusste ich schon. Und dann, an einem schicksalschwangeren Tag, hatte ich eine Eingebung, während ich selbst eine Coachingveranstaltung für hochsensible Menschen besuchte. Ich weiß sogar noch, dass wir alle im Raum herumgingen und uns entspannten. Da kam mir in den Sinn:

„Ich könnte ja Klopfakupressur für Hochsensible anbieten“.

Mittlerweile bin ich immer genau dann, wenn genau diese total beiläufig klingende Formulierung: „Ich könnte ja mal …“ auftaucht, mit einem Schlag hellwach, weil ich weiß: ich habe es mit einem Vorschlag „von oben“ zu tun  (was natürlich auch „von innen“ bedeuten könnte), der umgesetzt werden will. Ich war ganz aufgeregt, das schien mir eine Superidee zu sein, umso mehr, weil ich ja selbst hochsensibel bin und diesen Riesenleidensdruck, der durch die Hochsensibilität entstehen kann, aus eigener Erfahrung sehr gut kenne. Ein „Riesenmarkt“ schien mir damals. Und natürlich glaubte ich in meiner Naivität die Bedürfnisse meiner Zielgruppe sehr genau zu kennen. Weit gefehlt. Dass hochsensible Menschen so unterschiedlich sind wie alle anderen auch, fand ich erst nach und nach heraus.

Ich hatte also eine Zielgruppe

Zielgruppe ist wichtig, superwichtig, das hatte ich schon in ersten zaghaften online-Gehversuchen in der Marketingwelt gelernt. Aber mein Hauptfokus lag zu diesem Zeitpunkt noch im Offline-Universum. Zwar hatte ich mich ohne Zögern und leichten Herzens in die Selbstständigkeit geworfen, aber im Grunde genommen hatte ich unglaubliche Angst, etwas falsch zu machen – weswegen ich eine ganze Zeitlang versuchte, mir Know-how im Umfeld der IHK anzueignen. Auch eine KfW-Coach besorgte ich mir. Obwohl diese Art von Beratung sehr hoch bezuschusst wurde damals, denke ich heute: Das Geld habe ich zum Fenster rausgeworfen.

Nischenmarkt

Hochsensibilität war 2012 ja noch wesentlich unbekannter als heute, wo es immerhin einen ständig expandierenden Literaturmarkt (und auch ein entsprechend expandierendes Bewusstsein gibt). Auch mein Klopfakupressur-Buch konnte ich nicht unter die Haube bringen, weil Hochsensibilität damals noch als „Nischenmarkt“ betrachtet wurde. Kurz und gut: niemand glaubte an mich und meine Zielgruppe. Zwar sagte mir das niemand direkt ins Gesicht, aber ich wurde ermuntert, noch andere Zielgruppen mit anzuvisieren und anzusprechen. Tja, und dann saß ich ziemlich lange Zeit „auf dem Trockenen“, mit meinen vielen Zielgruppen. Die Menschen, die gelegentlich zu mir kamen, waren immer hochsensibel, weil ich das auch weiterhin publik machte. Und ganz definitiv war es von Anfang an ein Plus, dass sich viele meiner KlientInnen mit meiner Leidensgeschichte identifizieren können, bzw. etwas sehr ähnliches durchleben.

Marketing heute geht anders als vor 10–20 Jahren

Irgendwann ist mir gedämmert: Handelskammern und KfW-Beratung leben einfach woanders, sind fixiert auf Handwerk und Handel, kennen den Coachingmarkt überhaupt nicht und haben offenbar gar nicht realisiert, dass Marketing heute ganz anders funktioniert als vor 10,20 Jahren. Zurück auf Los also. Schritt für Schritt habe ich meine Zielgruppen entrümpelt, bis ich wieder da ankam, wo ich gestartet war: bei den hochsensiblen Menschen.

Bloß keine Werbung!

Ganz am Anfang meiner Selbstständigkeit hatte ich wirklich ganz naiv gedacht, mein Angebot, hochsensiblen Menschen mit der Klopfakupressur dabei zu unterstützen, dass sie besser mit Hochsensibilität umgehen können, ist so toll, dass KlientInnen mir die Bude einrennen. Dem war aber nicht so und ich hatte durchaus die ein oder andere bittere Pille zu schlucken seitdem. Einmal wurde ich aus einer Facebook-Gruppe rausgeworfen, weil ich einen Beitrag gepostet hatte, in dessen Seitenleiste sich Werbung für mein Buch befand (Ich habe daraus gelernt, meine Beiträge sind nunmehr völlig werbungsfrei.)!

Ein paradoxer Widerspruch entsteht

gerade, was den hochsensiblen Coachingbereich angeht. Auf der einen Seite nimmt die Anzahl der Coaches, die sich das Thema Hochsensibilität auf die Fahnen schreibt,  immer mehr zu. Was logisch ist, wenn man bedenkt, dass immer mehr hochsensible Menschen sich bewusst werden, dass sie im normalen Geschäftsalltag nicht funktionieren können und außerdem besondere zwischenmenschliche Fähigkeiten haben, die sie im Coaching besonders gut zum Ausdruck bringen können. Auf der anderen Seite ist es verpönt, Werbung zu betreiben. Über kurz oder lang wird sich das aber gar nicht vermeiden lassen, spätestens dann, wenn wir hochsensiblen Coaches unsere Zielgruppen noch weiter zuspitzen und uns auf besondere Themenbereiche konzentrieren.

Eine Zielgruppe macht noch keine Positionierung

Ende letzten Jahres ist mir klar geworden, dass es jede Menge Menschen da draußen gibt, die mit ihrem Coaching Business wirklich in jeder Hinsicht erfolgreich sind und dass es für mich nun an der Zeit ist, mir Unterstützung zu suchen, für die Bereiche, wo es noch nicht so rund läuft. Meine Wahl ist dabei auf Sonja Kreye mit dem Business Celebrityprogramm gefallen. Ich habe mein Herzensbusiness noch einmal von Anfang an untersucht und hatte dabei jede Menge Aha-Erlebnisse. Mir ist klargeworden, dass ich wirklich das tue, worin ich gut bin – nämlich darin, hochsensible Menschen in ihren Akzeptanz- und Änderungsprozessen so zu unterstützen, dass Veränderungen schnell sichtbar werden und dass dies meine Qualitäten sind, die auch von außen wahrgenommen werden.

Schon die Methode der EFT tapping (or tapping acupressure) ist wirklich einzigartig, weil sie am Körper arbeitet – damit erreicht man ganz andere Ebenen als mit rein kognitiven Methoden. Die habe ich übrigens auch ausprobiert, The Work finde ich wirklich klasse, aber leider, leider kann man sich dabei selbst wunderbar bescheißen. Mit der Klopfakupressur geht das nicht, da geht es immer nur um Wahrheit, und zwar die eigene, kompromisslos! Die Vorteile der Klopfakupressur passen eben auch besonders gut mit den Hauptanliegen von hochsensiblen Menschen zusammen: Stressabbau, Blockaden lösen, Glaubenssätze auflösen, die Stress erzeugen, lernen, sich abzugrenzen, auf die eigenen Bedürfnisse zu achten, Ausschüttung von Serotonin etc. und das alles mit minimalen Zeiteinsatz (bei einer längerfristigen Anwendung). Mittlerweile ist es mir auch gelungen, mein Buch auf ganz normalem Wege in den Buchhandel zu bringen, weil ich einen Verleger gefunden habe, der an mich glaubt. Ich bekomme nun relativ häufig Post von LeserInnen meines Buches „EFT Klopftechnik für Hochsensible“ * Oft lese ich dann etwas wie „Endlich habe ich etwas gefunden, was mir hilft!“ Für mich gibt es keinen schöneren Beweis, dass mein Angebot richtig ist und einzigartig.

Auch wenn ich meinen Fokus jetzt verstärkt darauf lege, die AnwenderInnen der Klopfakupressur zu begleiten und unterstützen, geben sie zu keinem Zeitpunkt die Selbstverantwortung und Eigenkontrolle ab. Im Gegenteil, das tägliche Klopfen zuhause ist Teil des Veränderungsprozesses, denn mein Anliegen ist es, dass meine KlientInnen klopftechnisch flügge werden und alleine weiter machen können. Der Aspekt der Selbsthilfe ist mir nach wie vor sehr wichtig.

Authentisches Marketing

Von Sonja Kreye habe ich allerhand gelernt. Zum Beispiel, dass ich auch Marketing machen darf und muss. Was authentisches Marketing ist: Absolut ehrlich sein. Kein Beschiss. Gerade meinen KlientInnen und FollowerInnen gegenüber. Damit kann ich etwas anfangen. Ich habe ja selbst im Laufe der Jahre eine totale Phobie entwickelt gegenüber leicht gekleideten Menschen an exotischen Orten in der Welt, die behaupten, sie verdienen automatisch Unsummen von Geld im Internet und machen derweil Urlaub. Das hat weder mit meinen Werten, noch mit meinen Zielen etwas zu tun.

Apropos authentisch: Natürlich ist es ein wenig schwierig, von sich selbst zu sagen, dass man authentisch ist (das sagt man ja eher über andere), aber ich denke doch, dass Sie als meine FollowerInnen und KlientInnen wissen und spüren, dass alles, was Sie von mir im Netz finden können, immer 100 % ich selbst bin. Schließlich können Sie das,was ich erlebe, auf meinem Blog nachlesen. Ich erfinde definitiv nichts. Ehrlichkeit gehört zu meinen Top 5-Werten. Ich denke, das spürt man.

Herzlichst,

Ihre
Monika Richrath

P.S. Wie immer, freue ich mich sehr über Ihre Kommentare. Habe ich Ihnen eigentlich schon mal gesagt, wie wichtig Ihre Kommentare für uns BloggerInnen sind?

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