Achtsames Klopfen bietet mehr Sicherheit in der Anwendung bei Hocshensibilität

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Was ist achtsames Klopfen?

von Monika Richrath

27. March 2022

Seit mehr als 10 Jahren ist Klopfen ein fester Bestandteil meines Lebens. Sowohl beruflich als auch privat. Als mir eingefallen ist (na ja,eher zugefallen ist), das Klopfen mit dem Thema Hochsensibilität zu verbinden, hatte ich eigentlich noch keine Vorstellung davon, wie gut das Klopfen geeignet ist, wirklich grundlegende Veränderungen einzuleiten.

Denn:

Wenn man klopft, beginnt man zu wachsen.

Und zwar auf eine unglaublich unaufgeregte Art und Weise. Zum Beispiel tauchen plötzlich Fragen im eigenen Bewusstsein auf, die man sich vielleicht noch nie oder schon lange nicht mehr gestellt hat: „Wer bin ich? Was will ich eigentlich? …“

Oft ist dieses Wachstum übrigens so selbstverständlich, dass man den Shift oder die Veränderung gar nicht richtig wahrnimmt oder ihr andere Gründe zuschreibt. (Es gibt sogar das seltsame Phänomen, dass man vergisst, dass man ein Thema überhaupt geklopft hat! Dieses Phänomen hat sogar einen extra Namen.)

Als ich begann, als Klopfcoach zu arbeiten, wusste man noch relativ wenig über Hochsensibilität. Das Konzept der Hochsensibilität wurde z. B. von der Wissenschaft selbst offenbar gar nicht wirklich ernst genommen. Mittlerweile weiß man mehr.

Für mich hat sich in den letzten Jahren deutlich herausgeschält, dass die Menschen, die zu mir finden, hochsensitive Menschen sind (also Menschen, die grundsätzlich mehr wahrnehmen können als die meisten anderen). Dazu kommt noch, dass diese Menschen

ein Entwicklungstrauma erlebt haben,

also in ihrer Kindheit belastende Kindheitserfahrungen gemacht haben. Bei den meisten ist dadurch etwas entstanden, was man Vulnerabilität nennt. Dieser Begriff bezeichnet eine Tendenz zu Ängsten, Grübeleien, geringem Selbstwertgefühl usw.

Dieser Begriff ist echt schrecklich, aber trotzdem passt er auch total gut. Ich weiß aus eigener Erfahrung nur zu gut, wie sich das Leben in so einem Zustand anfühlen kann: Der Großteil meines bisherigen Lebens hat sich angefühlt wie eine einzige große Wunde. Ich habe mich in diesem Zustand selbst als Opfer gesehen, dem Dinge immer zustießen. Ich habe mich machtlos und ohnmächtig gefühlt.

Das Gefühl des Ausgeliefertseins ist

durch das Klopfen verschwunden,

hat sich aufgelöst. Einfach so. (Aber natürlich stellt sich wahre Veränderung nur ein, wenn du über einen längeren Zeitraum regelmäßig klopfst!) Ich habe durch das Klopfen einen ganz anderen Zustand erreicht. Für mich war außerdem die sensationellste Veränderung, dass ich herausgefunden habe, dass ich gar nicht diese depressive, lebensuntüchtige und ängstliche Person bin, für die ich mich hielt. Mein wahres Wesen ist Fröhlichkeit, Optimismus und ganz viel Freude. Das habe ich einfach durch das Klopfen herausgefunden. 20 Jahre Psychotherapie hatten keinen vergleichbaren Effekt …

Sehr lange Zeit bin ich in einem relativ stabilen Zustand gewesen.

Aber das Leben ändert sich. Und wir uns mit.

Auch mein Klopfen verändert sich.

Meine Art zu klopfen und meine Arbeit mit Klient*innen wurden von den Entwicklungen in meinem Leben beeinflusst. In den letzten zwei Jahren wurde ich quasi dazu gezwungen, etwas zu tun, was ich lange Zeit einfach vermieden habe:

mich mit meinem Entwicklungstrauma auseinanderzusetzen,

mit meinen belastenden Kindheitserfahrungen zu beschäftigen, den Lernerfahrungen, die ich gemacht habe, den Glaubenssätzen und Blockaden, die dadurch entstanden sind.

Als ich verstanden habe, dass es so gut wie immer einen traumatischen Hintergrund bei meinen Klient*innen gibt, habe ich zunächst versucht, diesem durch entsprechende Ausbildungen zu begegnen. Aber ich habe relativ schnell gemerkt, dass dieser Weg für mich nicht passt.

Und dann habe ich von dem Conscious EFT-Ansatz gehört,

ein Ansatz, den die französische EFT-Masterin Nancy Forrester entwickelt hat. Das war wie eine Offenbarung für mich. (Ehrlich gesagt, glaube ich ja, dass ich geführt werde, auch in meiner Arbeit!) Ich habe diesen Ansatz sofort übernommen und in meine Arbeit integriert.

Grundsätzlich ist es so, dass Klopfen immer auch Gefühle mit hochholt. Das bedeutet, dass hochsensible Menschen mit einem Trauma Hintergrund sehr viel mehr Vorsicht walten lassen sollten, weil die Gefahr, getriggert zu werden und ganz schnell in unerwünschte Zustände zu geraten, relativ groß ist. Es geht also darum,

feather gf3ffade5e 640Klopfen viel sicherer zu gestalten.

Das bedeutet z. B.: nicht mehr in der Vergangenheit herumstochern, sondern in der Gegenwart klopfen. Viel Leerklopfen. Außerdem habe ich diesen Ansatz für mich und meine Arbeit noch weiterentwickelt:

Mit dem Klopfen von Impulsen.

Das heißt, wir klopfen gar keine ganzen Sätze mehr, sondern nur noch Satzteile oder ganz kurze Sätze. Sie beziehen sich weniger auf einzelne Situationen, sondern auf Lernerfahrungen, die in einem Entwicklungstrauma in vielen verschiedenen Sitautionen gemacht wurden. So kannst du mit dem Klopfen von Impulsen sehr viel mehr erreichen als mit dem Klopfen einzelner Sätze.

Außerdem wirken sie auf einer sehr viel tieferen Ebene und haben eine nachhaltigere Wirkung. Und – ganz wichtig: du läufst weniger Gefahr getriggert zu werden.

Die Impulse sind übrigens einer der Grundpfeiler meines Jahres-Intensivkurses, der vom 21. bis 27. April wieder öffnet. Wir bewegen uns dabei im Laufe eines Jahres durch die wichtigsten Themen der Hochsensibilität. Im Intensivkurs begleite ich dich ein Jahr lang in einer kleinen Gruppe auf deinem Weg, damit du mit dem EFT Klopfen wirklich einen Durchbruch für dein Lebensgefühl erreichen kannst, eine stabile Ebene.

Alles in allem ist achtsames Klopfen (so nenne ich es jetzt für mich) einfach sehr sinnvoll, wenn du belastende Erfahrungen in der Kindheit gemacht hast. Weil Sicherheit da auf jeden Fall ein Thema für dich ist, ebenso wie Verbindung oder Scham, um nur einmal die wichtigsten Themen herauszugreifen, die meist durch ein Entwicklungstrauma zu Beeinträchtigungen in deinem Leben und deiner Psyche führen. Ich selbst sehe das achtsame Klopfen übrigens tatsächlich als eine Art Schlüssel dafür, mit dem Klopfen für sich selbst nicht nur viel mehr zu erreichen, sondern auch viel nachhaltigere Veränderungen.

Für mich bedeutet achtsames Klopfen auch, das Klopfen für mich selbst ebenfalls sicherer zu gestalten. Darum habe ich das Klopfcoaching aufgegeben. Darum klopfe ich jetzt nicht mehr wirklich, sondern lege nur noch meine Finger auf den Punkt. Mal sehen, was noch so kommt …

Was für Erfahrungen hast du mit dieser neuen Art zu klopfen gemacht? Wie immer freue ich mich, wenn du deine Erfahrungen mit uns teilst.

From my heart,

monika richrath eft fuer hochsensible

 

 

 

 

Image by Екатерина Киселёва from Pixabay 

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Monika Richrath
Ich bin Monika Richrath, Mentorin und Coach für EFT (Klopfakupressur). Seit 2012 schreibe ich hier sehr PERSÖNLICH über die Themen, Hochsensibilität, Gesundheit, Psychologie, EFT und (Entwicklungs)Trauma.

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