Wo ist deine Zunge?

Wo ist deine Zunge?

Eigentlich will ich schon seit Ewigkeiten einen Beitrag über die Zunge schreiben, aber da mich das Thema Trauma in Liebesbeziehungen und Hochsensibilität sehr in Atem hält, ist es ein wenig nach hinten gerückt. Jetzt aber!

Dabei will ich mich hier mit einem Phänomen beschäftigen, das sicherlich einen Zusammenhang hat mit Hochsensibilität, aufgrund der dadurch entstehenden chronischen Stressbelastung.

Die Rede ist vom sog. Zungenpressen.

So wird es genannt, wenn man seine Zunge entweder gegen den Daumen oder von hinten gegen die Vorderzähne drückt – und zwar mit ganz erheblichem Druck. Schau doch mal, wo deine Zunge gerade ist?

Das Zungenpressen gehört übrigens mit dem Zähneknirschen, Lippenpressen, Saugen und Beißen zu einem Symptomkomplex, der Bruxismus genannt wird. Langfristig kann sich das natürlich zu einem Problem ausweiten. Der Druck auf die Zähne bleibt nicht ohne Folgen. Durch das Zungenpressen werden die Zähne von innen nach außen gedrückt. Die Zähne sitzen im Kiefer aber nicht wie in Beton, sie können sich lockern, verschieben, wenn nicht sogar ausfallen. Das Ärgerliche daran ist, dass wir oft selbst gar nicht (mehr) merken, dass wir es tun.

Hochsensibilität sorgt oft dafür,

dass wir unter chronischer Belastung und Anspannung stehen. Im Zusammenhang mit Hochsensibilität ist unser Leben häufig oder immer wieder mal von Stress, Erschöpfung und Überforderung geprägt. Es ist leider nicht so, dass, wenn man es einmal geschafft hat, aus der Stressspirale auszusteigen, es für den Rest des Lebens so bleibt. Einige von uns haben einfach ein geringeres Energielevel als andere und es bleibt eine Herausforderung, dem immer Rechnung zu tragen. Ich selbst habe immer wieder mal Zeiten, wo ich urplötzlich einen Widerstand gegen meinen Mittagsschlaf entwickele …

Zurück zum Zungenpressen. Unser Körper sucht sich dann unbewusst ein Ventil für diesen Druck. Leider ist es nicht so, dass der Druck dadurch verschwindet,

das Zungenpressen verlagert den Druck

lediglich auf andere Körperteile. Dies sind aber nicht nur die Muskeln im Kopf,- Nacken- und Kieferbereich, wie man vielleicht denken könnte.

Von Andreas Goldemann weiß ich, dass die Zunge eine Auswirkung auf die Wirbelsäule als Ganzes hat. Ich habe eine sehr schöne Seite im Netz gefunden, von dem „Mundologen Dr. Dieter Bähr“. Er schreibt, dass auch auf der Zunge im kleinen der ganze Körper abgebildet ist (wie überhaupt überall auf dem Körper) und dass

die Zunge für unser Denken und Fühlen eine zentrale Bedeutung hat

und sich eigentlich pausenlos im Mund bewegt, je nachdem was wir gerade denken und fühlen. Das finde ich äußerst spannend. Ein wenig später kam mir das Bild eines kleinen Elefanten in den Sinn, dessen Rüssel sich pausenlos bewegt, ob er nun etwas Konkretes damit greifen will oder nicht. Spontan habe ich dann im Netz die Frage gestellt,

ob Elefanten eigentlich eine Zunge haben?

Ich habe mich sehr gefreut, zu lesen, dass der Elefantenrüssel sich tatsächlich mit einer menschlichen Zunge vergleichen lässt, aber natürlich hat die menschliche Zunge viel weniger Muskeln als der Rüssel. Gefreut habe ich mich, weil mein Gehirn mir die Antwort schon einfach auf so spielerische Weise geschickt hat …Außerdem beschäftige ich mich total gerne mit Naturkunde.

Du weißst vielleicht längst, worauf ich hinauswill. Es geht einfach nichts über Entspannung. Und zwar nicht nur gelegentlich, sondern immer wieder mal, den ganzen Tag über. Du kannst dich z. B. immer wieder mal fragen, wo deine Zunge gerade ist, bzw. sie vom Gaumen oder den Vorderzähnen ablösen und einfach am Gaumen ablegen.

Der Minikurs zu Hochsensibilität ist kostenlosUnd natürlich kannst du auch KLOPFEN.

Immer wieder mal leer. Damit machst du nichts falsch, wenn du es in winzige Portionen über den Tag verteilst. Falls du noch nicht weißst, wie das geht, trag dich in meinen kostengünstigen E-Mail Kurs ein.

Ich freue mich über deine Kommentare, wie immer.

Bis bald,

von Herzen,

Deine 

Monika

 

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Was Hypnose und Trance in uns bewirken

Was Hypnose und Trance in uns bewirken

Hochsensibilität ist ja meist mit einem Übermaß an Stress und Überforderung verbunden. Von daher finde ich alle Methoden interessant, die beim Abbau von Stress helfen können. Hypnose kann das auch. Aber noch viel, viel mehr.

Ich hätte mir niemals träumen lassen können, dass ich einmal mit Hypnose und Trance zu tun haben könnte. Lange habe ich Hypnose betrachtet wie Magie, etwas, das außergwöhnlicher Fähigkeiten bedarf. Außerdem erschien mir Hypnose auch abschreckend durch das, was ich als junge Erwachsene im Fernsehen als Showhypnose gesehen hatte. Mich anderen Menschen so auszuliefern empfand ich für mich als unvorstellbar. Vermutlich weil ich mich ohnehin

durch die Hochsensibilität als ausgeliefert empfand

– selbst wenn es mir damals noch nicht bewusst war. Jedenfalls habe ich meine Abneigung gegen Hypnose wie Milliarden anderer Menschen über Jahrzehnte gehegt und gepflegt. Umso überraschter war ich, als ich 2009 entdeckte, dass in meiner Coaching-Ausbildung in der Präsenzwoche auch Hypnose auf dem Lehrplan stand. Ehrlich gesagt habe ich da schon geschluckt.

Ich und Hypnose!

Es war dann aber ganz anders als gedacht. Nach einer relativ kurzen Einweisung sollten wir das selbst in Kleingruppen ausprobieren. Ich war unglaublich aufgeregt. Daran erinnere ich mich noch sehr gut. Aber dann wusste ich nach ungefähr zwei Minuten, dass es mir gefällt. Überraschung!

Ich bin von der Fortbildung weggefahren mit dem Gefühl, dass ich offenbar ein Händchen dafür habe. Außerdem hatte ich mich währenddessen unglaublich gut und richtig gefühlt (sowohl als Übende als auch als Übungsobjekt). Darüber hinaus war meine Übungspartnerin, die ich in Trance versetzt hatte, hochzufrieden. Damals wusste ich noch nicht,  dass grundsätzlich

theoretisch jeder Mensch in Hypnose versetzt werden kann.

Allerdings wohl nicht in gleichem Maße. Studien weisen darauf hin, dass 10–15 % aller Menschen besonders auf Hypnose reagieren, weil sie eine große Vorstellungskraft haben. Umgekehrt gibt es einen ebenso großen Prozentsatz an Menschen, die aus den verschiedensten Gründen nicht gut hypnotisierbar sind.

Trotz der theoretisch vorhandenen grundsätzlichen Hypnotisierbarkeit von Menschen gibt es eine ganze Reihe von Kontraindikationen, z. B. bei Beeinträchtigungen oder Veränderungen der Gehirnfunktionen wie Psychosen, Borderline-Störungen, Bipolarität, Depressionen, Persönlichkeitssstörungen, Epilepsie, Parkinson usw. Außerdem gibt es gewisse körperliche Umstände, die gegen eine Hypnose sprechen, z. B. schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie Schlaganfall oder Herzinfarkt, Thrombose und Suchtmittelerkrankungen (außer Rauchen).

Ich war jedenfalls so geflasht von meinen Hypnoseerlebnissen während der Coaching Ausbildung, dass ich mich später für eine Grundausbildung in Hypnose anmeldete. Es war sehr schnell klar, dass Hypnose an sich gar nichts mit Showhypnose zu tun hat – ganz im Gegenteil, dies ist ein ganz eigener Bereich.

Jedenfalls geht es in der Hypnose nicht darum, den eigenen Willen aufzugeben, ganz im Gegenteil: In meiner ersten Hypnose habe ich mich sogar richtig geärgert über irgendetwas, was meine Übungspartnerin machte, womit ich nicht einverstanden war!)

In der therapeutischen Hypnose geht es vielmehr darum, die Verbindung zu sich selbst zu stärken und Vertrauen zu sich selbst zu gewinnen.

Was ist denn Hypnose eigentlich?

Hypnose ist eine Methode, mit der ein ganz besonderer Bewusstseinszustand erreicht werden kann, der zwischen Schlaf und Wachbewusstsein liegt.

In der Hypnose kann man Stress loslassen und Ideen entwickelnDieser ganz besondere Zustand wird Trance genannt.

Man ist nicht mehr zu 100 % wach, aber bekommt doch noch fast alles mit. Ein Zustand, der vergleichbar ist mit dem Halbschlaf, in dem man sich morgens vor dem Aufwachen oder abends vor dem Einschlafen befindet. Also ein Zustand, den Sie kennen.

Die äußere Realität entfernt sich, wir denken nicht mehr kritisch-analytisch. Statt dessen intensiviert sich unser inneres Erleben. Unsere Informationsverarbeitung geschieht nun über Bilder und Sinne.

In der Trance treten wir in einen intensiven Kontakt mit uns selbst,

können intensiv Entspannung, Selbstvertrauen, Gelassenheit, Kraft, Sicherheit, Beruhigung usw. erfahren.

Worte und Bilder wirken im Trancezustand viel stärker als im Wachbewusstsein, dadurch fällt es uns viel leichter etwas in unserem Leben zu verändern. Weil Hypnose sich an das Unterbewusstsein wendet, wo dort gespeicherte Programmierungen aufgelöst und durch neue ersetzt werden können.

Jeder Mensch erlebt Hypnose anders.

Dies hängt von der individuellen Arbeitsweise des Gehirns und des Nervensystems ab,  ebenso wie von der Trancefähigkeit, der Tagesform usw.

Ich selbst erlebe Trancezustände wie „Auf Reise gehen“, daher finde ich den Begriff Trance-Reise sehr passend. Als ich begann, Hypnose-Audiodateien anderer Menschen zu hören, stellte ich mir anfangs immer vor, ich gehe durch den Wald auf einem Weg, der stetig abwärts führt …

Die Reise beginnt mit einer mehr oder weniger langen Entspannung zur Einleitung, gefolgt von Vorschlägen zu einem bestimmten Thema. Längere Phasen, in denen überhaupt nicht gesprochen wird, sind übrigens ein Teil des Prozesses, der zur Vertiefung dient. Schließlich taucht man nach einer Ausleitung wieder auf. Sollte man eingeschlafen sein, wacht man irgendwann einfach wieder auf. Ich bin dann meistens erholt und deutlich fitter als vorher.

Der Trancezustand ist dabei nicht einheitlich.

Es gibt leichte, mittlere und tiefe Trancezustände, in denen man vielleicht die Stimme des/der Hypnotisierenden nicht mehr hört.  Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man sich während einer Trance-Reise ganz natürlich zwischen diesen verschiedenen Zuständen bewegt. Zum Beispiel kann man das Gefühl haben, jetzt könnte man die Augen öffnen, um gleich darauf wieder tiefer abzutauchen.

Die Trance sorgt auch für physiologische Veränderungen im Körper.

Zum Beispiel sinken Blutdruck und Pulsfrequenz und die Muskeln entspannen sich. Das Immunsystem wird stimuliert und die Hirnströme werden beeinflusst. In der Hypnose verändern sich Gehirnwellen vor allem zu Theta-Wellen.

Ich empfinde es schon dem Schlaf als sehr ähnlich, wo man sich ja auch auf verschiedenen Ebenen bewegt. (Allerdings ist natürlich klar, dass dies völlig unterschiedliche Zustände sind.) Die Muskelentspannung sorgt dafür, dass ich mich in einer Trance phasenweise nicht bewegen kann. (Im Schlaf ist das ja auch so, bloß bekomme ich da nichts davon mit.) Beim ersten Mal fand ich das etwas beunruhigend, aber da ich nun weiß, dass es normal ist, verschwende ich keine Gedanken mehr daran.

Wie fühlt sich ein Trance-Zustand an?

Wie gesagt, jeder erlebt das anders. Für mich ist es wie ein weiches Dahingleiten, während ich wie auf Wolken gebettet bin. Ab und zu geht es weiter nach oben, ab und zu tauche ich ab nach unten. Streckenweise bin ich einfach richtig weg. Den Zustand der intensiven Zugewandtheit zu sich selbst empfinde ich als unglaublich schön.

Was geschieht bei Trance im Gehirn?

Durch bildgebende Verfahren weiß man heute, dass in einem Trancezustand die Hirnbereiche besonders aktiv sind, die für Sehen, Fühlen und Bewegen zuständig sind. (Im Gegenzug dazu sind die Bereiche, die für Vernunft, kritisches Denken und Entscheidungen zuständig sind, heruntergefahren.) Diese Bereiche verhalten sich während einer Hypnose genau so, als würden wir etwas live erleben! Für das Gehirn ist etwas, was wir uns vorstellen, genauso wirklich wie etwas, was wir erleben. Darum wirken in der Trance sog. Suggestionen oder Vorschläge so gut.

Ich habe irgendwann angefangen, selbst Trance-Reisen zu erstellen. Bei Trance-Reisen und geführten Meditationen geht es wirklich um ganz persönliche Vorlieben, z. B. ob es Musik gibt im Hintergrund oder ob man die Stimme von jemandem mag oder nicht. Mir waren die meisten Stimmen nicht angenehm.

Vor einiger Zeit habe ich den Intensivkurs Besser umgehen mit Hochsensibilität (natürlich mit Klopfakupressur)erstellt. Einerseits ist es ein Selbstlernkurs, andererseits betreue und begleite ich mit dem Kurs die Teilnehmer:innen über einen längeren Zeitraum. Ganz wunderschön!

Sicherheit spielt in der Hochsensibilität eine besonders wichtige Rolle, meistens vor allem als nicht oder wenig vorhanden. Darum habe ich eine Trancereise erstellt, die „Dein sicherer Ort“ heißt, die ein Bonustrack aus dem Kurs ist. Vielleicht haben Sie Lust, diese Trance-Reise einmal auszuprobieren. Mittlerweile gibt es sogar auf mehrfachen Wunsch eine kleine Hörprobe. So können Sie zumindest ausprobieren, ob meine Stimme Ihnen angenehm ist. Das Praktische daran ist, dass man nichts weiter tun muss, als sich die Datei über einen längeren Zeitraum täglich anzuhören. Das ist eine gute Gelegenheit, ein kleines Selbstliebe-Ritual zu etablieren.

Haben Sie Erfahrungen mit Trance-Reisen? Wie immer freue ich mich, wenn Sie Ihre Erfahrungen mit uns teilen.

Von Herzen, Ihre

Monika Richrath

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Die Angst vor dem Leben

Die Angst vor dem Leben

Eigentlich wollte ich so wenig wie möglich über Corona schreiben. Ich habe versucht, mich mit der allgemeinen Lage zu arrangieren und entspannt zu bleiben. Im Großen und Ganzen ist mir das auch ganz gut gelungen. Meine Angst hält sich in Grenzen. Aber das Jahr hat natürlich auch an mir gezerrt. Und während ich dies schreibe, steht schon wieder ein neuer Lockdown bevor. Aber es hat mich irgendwie gedrängt, diesen Artikel zu schreiben, denn es geht dabei auch um Aspekte, die Hochsensibilität berühren.

Ich weiß nicht, wie es bei Ihnen aussieht, aber bei mir ist es so, dass sich Corona-bedingt mein soziales

Umfeld auf eine so krasse Art und Weise verändert

hat, wie ich es mir nie hätte vorstellen können.  Und das hat im Wesentlichen damit zu tun, wie Menschen Corona begegnen. Es ist ziemlich interessant, welche neuen Seiten an anderen Menschen sich durch die Pandemie offenbaren. Ganz unerwartet tun sich Abgründe auf. Menschen, von denen ich mir so etwas nie hätte vorstellen können, reagieren für meine Begriffe seltsam oder ziehen sich zurück.

Letzten Endes läuft es darauf hinaus, dass sich mein Freundeskreis vollkommen neu ausrichtet und jetzt zweigeteilt ist: einen kleinen Teil, der

keine Angst hat, andere Menschen zu treffen

und ein sehr großer Teil, der sich abschottet und niemanden treffen will (manche meiner Freundinnen habe ich tatsächlich seit über einem Jahr nicht mehr gesehen) aus Furcht, sich anzustecken.

Natürlich komme ich auch immer wieder in Situationen, wo diese Angst in mir lebendig wird (z. B. im Waschsalon, oder im Supermarkt, ganz zu schweigen von der winzigen Poststelle) aber im Großen und Ganzen konnte ich bislang halbwegs gelassen mit der Situation umgehen.

Das liegt vor allem daran, dass ich

keine Angst vor dem Tod

habe. (Womit ich Ihnen aber keinesfalls vermitteln möchte, dass ich Schutzmaßnahmen usw. für sinnlos halte.)

Zum einen glaube ich daran, dass ich den Zeitpunkt und die Art meines Todes sowieso schon festgelegt habe in der Matrix. Und ich bin bereit, ihn anzunehmen, wenn es soweit sein wird – das hoffe ich zumindest.

Zum anderen – und das ist viel, viel wichtiger: wenn ich gehen muss, werde ich es nicht bedauern müssen, denn ich habe mein Leben gelebt. Ich habe aus meinem Leben das Allerbeste herausgeholt, was mir möglich war.

Vor kurzem habe ich sogar noch einmal eine ganz wunderbare Bestätigung dafür bekommen. Im Rahmen eines Online-Kongresses wurde ich noch einmal auf  das Human Design System gestoßen, womit ich mich vor sehr, sehr langer Zeit einmal beschäftigt hatte. Bevor ich überhaupt mit meiner Selbstständigkeit begonnen habe. Jedenfalls hatte ich mir damals ein Reading geleistet. Jetzt habe ich die Unterlagen noch einmal hervorgeholt und konnte gar nicht glauben, was ich da las:

Ich bin eine 4/6. „Das sind Menschen, die andere und die Welt beobachten um herauszufinden, was wertvoll zu kommunizieren ist und andere dadurch beeinflussen“.

Das war ein Gänsehautgefühl.

Ich bin angekommen, ich habe meinen Platz gefunden. Den, der für mich bestimmt ist. Und das bedeutet letzten Endes auch, dass der Blog erstmal das Wichtigste ist, das Medium, in dem ich diese Bestimmung umsetzen kann. Ich habe meine Arbeit mit ganz neuen Augen gesehen.

Wenn Sie diesem Blog folgen, wissen Sie ja schon, dass meine Startbedingungen äußerst ungünstig waren.

Sicher, manche Dinge, die ich gerne machen wollte, werde ich wohl nie mehr tun in diesem Leben. Dinge, wie Fallschirmspringen oder einen Roman schreiben. Das ist letzten Endes aber unwichtig.

Wichtig ist, dass ich meinen Platz im Leben gefunden habe, und versuche, ihn so gut wie möglich auszufüllen. Falls ich also unerwartet „abtreten“ müsste, gäbe es keinen Grund zur Reue. Ich habe getan, was ich konnte, um mein Leben zu leben.

Und da kommen wir wieder zurück zu der Angst vor Ansteckung.

Ich glaube,

die Angst vor dem Tod ist die Angst vor dem Leben.

So viele  Menschen fürchten sich eigentlich vor dem Leben. Es ist ein Phänomen, das unter hochsensiblen Menschen ziemlich weit verbreitet ist. Aus Furcht vor Überwältigung und grundsätzlichem Stress ziehen sich viele hochsensible Menschen so weit wie möglich zurück, nehmen nur ganz am Rand am Leben teil.

Erst einmal sieht das aus wie eine ganz probate Überlebensstrategie, weil sie vor Stress und Überforderung schützt, letzten Endes ist es aber eher eine Falle, eine Grube, die man sich selbst gräbt. Denn das Bedauern darüber, sein eigenes Leben zu verpassen ist immer da.

Durch Corona bekommt das nun eine ganz neue Dimension. Denn nun gibt es noch die Bedrohung, dass das nicht gelebte Leben vielleicht aufgegeben werden muss, bevor man seinen Platz gefunden, sich ausgelebt hat. Das eigene Leben verpasst zu haben.

Beim diesjährigen Heal-Summit habe ich erfahren, dass 95 % aller Krankheiten durch Stress entstehen.

Hochsensibilität bringt fast immer ein chronisch erhöhtes Stresslevel mit sich und der entsteht vornehmlich durch unsere Beziehung zu unserer Umwelt.

Wenn es eine Sache gibt, die an Corona gut ist, dann die, dass wir jetzt die Möglichkeit haben, dadurch, dass so viele äußere Ablenkungen wegfallen, uns mit uns selbst zu beschäftigen. Ob wir nun krank sind oder nicht:

Persönlichkeitsentwicklung ist der Weg,

der letztlich von der Angst vor dem Tod wegführt. Davon bin ich jedenfalls überzeugt. Auch davon, dass es der einzige Weg ist.

Es ist natürlich vermutlich beschwerlich, man muss sich mit Dingen auseinander setzen, die man lieber vermeiden möchte. Aber die Augen zu verschließen hat einen sehr hohen Preis. Es kann unsere Gesundheit kosten, unser Wohlgefühl, Leichtigkeit, Freude oder Glück. Unser Gefühl für uns selbst, unseren Selbstwert, unsere Identität. Denn wenn wir „das Schlechte“ aussperren, sperren wir auch „das Gute“ aus. Die Angst vor den Schmerzen, die wir erleiden könnten, wenn wir gewisse Dinge fühlen, ist häufiger viel größer als das ursprüngliche Gefühl.

Herauszufinden, wer man eigentlich ist, was man möchte und wo der eigene Platz im Gefüge der Welt ist (und JEDE*R hat einen ganz eigenen Platz, den nur er/sie besetzen kann) ist demnach unglaublich befriedigend.

Einen ganz spielerischen Zugang zu Persönlichkeitsentwicklung

kann ich Ihnen mit meiner Rauhnachtsreise bieten, die vom 24. Dezember bis zum 6. Januar stattfindet. In den Rauhnächten hat jeder Tag ein besonderes Thema, mit dem man sich beschäftigen kann. Auf meiner Klopfreise bekommen Sie jeden Tag kleine Impulse zum jeweiligen Tagesthema, können sich Gedanken über das vergangene Jahr machen und sich ausrichten auf das kommende. Und natürlich ziehe ich auch für jeden Tag wieder ein neues Switchword (ein Schalt- oder Machtwort  – funktioniert viel besser als Affirmationen), das dann als Grundlage für eine Klopfrunde zum jeweiligen Tagesthema dient.

Es ist auch eine ziemlich gute Gelegenheit, das Klopfen auf andere Weise zu erleben. Die Klopfakupressur hat ja sehr viele verschiedene Anwendungsmöglichkeiten. Es ist auf jeden Fall eine andere Art des Klopfens als die, die ich Ihnen in meinem kostengünstigen Klopfkurs zum Thema Überforderung vermittele.

Machen Sie sich auf die Reise zu sich selbst.

Die Rauhnächte sind dafür ganz wunderbar als Einstieg geeignet.

In diesem Sinne freue ich mich, wenn Sie dabei sind.

So oder so wünsche ich Ihnen schöne Feiertage und einen guten Übergang in das neue Jahr.

Bitte bleiben Sie gesund!

Von Herzen, Ihre

Monika Richrath

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So vermeiden Sie als HSP Überforderung in der Selbstständigkeit – 9 Tipps

So vermeiden Sie als HSP Überforderung in der Selbstständigkeit – 9 Tipps

Ich habe es schon oft geschrieben – und werde es vermutlich viele, viele weitere Male schreiben – dass für viele hochsensible Menschen die berufliche Selbstständigkeit der einzige Weg ist, um überhaupt am Berufsleben partizipieren zu können.

Allerdings ist es mit der Entscheidung zur Selbstständigkeit nicht getan, ganz im Gegenteil. Damit die Selbstständigkeit von Anfang an ein Sprungbrett und nicht zur Falle gerät, gibt es einiges zu beachten. Hier habe ich 9 Tipps für Sie, wie das gelingen kann.

1. Sorgen Sie für Ihre finanzielle Sicherheit

Dies ist ein äußerst essentieller Punkt. Hochsensibilität hat ja immer zu tun mit einem erhöhten Stressaufkommen und vor allen Dingen Geldstress hat man in der Selbstständigkeit meistens – zumindest am Anfang – reichlich. Zumindest wenn man alleinstehend ist oder ausschließlich für den eigenen Unterhalt aufkommt (und vielleicht noch für den von Kindern).

Es dauert seine Zeit, eine erfolgreiche berufliche Selbstständigkeit aufzubauen. Es ist daher absolut sinnvoll, sich mehrgleisig aufzustellen und mehrere Einkommensquellen zu haben. Dabei muss es sich nicht unbedingt um ein festes Gehalt handeln. Es könnten z. B. ein oder mehrere Nebenjobs sein, der Verkauf von Waren, Affiliate-Provisionen oder auch der vorübergehende Bezug von Leistungen des Jobcenters. Im Internet gibt es zahlreiche Plattformen wie freelancer.com, upwork usw., auf denen man online Jobs finden kann, die man für Menschen irgendwo auf der Welt bei sich zuhause erledigt (nein, ich spreche nicht von Heimarbeit). Das ist äußerst praktisch, wenn auch nicht immer gut bezahlt, aber eine tolle Möglichkeit, Einkommen zu generieren.

Unter Selbstständigen geht die Weisheit um, dass man erst nach 5 Jahren weiß, ob das Business funktioniert. Ich kann das aus eigener Erfahrung bestätigen. Man kann den Zeitraum möglicherweise abkürzen und das bringt mich gleich zu Punkt

2. Suchen Sie sich von Anfang an Unterstützung

Dies ist ein Fehler, den ich gemacht habe und es war ein wirklich schwerwiegender Fehler. Hätte ich nicht erst im dritten Jahr in ein wirkungsvolles Coaching investiert, wäre es vielleicht schneller gegangen. Aber auch nur vielleicht. Denn Sie benötigen Zeit für Ihr inneres Wachstum, das Emporwachsen und Sichtbarwerden. Das Sich-Sichtbar-Machen ist für viele Hochsensible nicht einfach. Ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass sich dieser Prozess wirklich beschleunigen lässt. Es ist ja nicht nur so, dass Sie einfach etwas tun, sondern eher etwas, was Sie sind oder etwas, was Sie werden. Vor allem, wenn Ihr Herzblut in Ihrem Geschäft steckt, wovon ich jetzt einfach mal ausgehe.

Aber ich bin abgeschweift. Sie brauchen Unterstützung von Anfang an und zwar von einer Person, die sich auskennt in Ihrem Bereich.

Ich habe mich zu Beginn meiner Selbstständigkeit auf ein KfW-Coaching verlassen, weil ich das bekommen konnte. Das war zum großen Teil rausgeschmissenes Geld, weil die Coaches nur auf gewerbliche Selbstständigkeit fokussiert waren und vor allen Dingen nicht an meine „Geschäftsidee“ glaubten und von meiner Zielgruppe „hochsensible Menschen“ hielten sie schon gar nichts. Rückblickend kann ich sagen, dass mir das teilweise sogar eher geschadet hat. Außerdem hatten sie null Ahnung vom Internetmarketing …

Lassen Sie sich daher von Anfang an coachen (und achten Sie auch möglichst darauf, dass Ihr Coach Ihre Präferenzen bedienen kann (wenn Sie sich zum Beispiel möglichst wenig im internet aufhalten wollen, brauchen Sie jemanden, der sich darauf spezialisiert hat). Das ist supergut angelegtes Geld, das Sie vielfach zurückbekommen.

3. Arbeiten Sie an Ihren Glaubenssätzen

Am besten von Anfang an und nicht erst dann, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist und die Klienten ausbleiben. Selbstsabotage ist ziemlich weit verbreitet unter den Menschen. Als SelbstständigeR schadet man sich damit enorm. Kürzlich habe ich zwei Audidateien zum Löschen von selbstsabotierenden Glaubenssätzen erstellt (eine Trance-Reisen-Version und eine Klopfversion), in denen es darum geht, von den Eltern und anderen übernommenen (oder auch selbstgestrickte) Selbstsabotageprogramm zu löschen und sie durch erfolgsbejahende Glaubenssätze zu den Themen Erfolg, Wohlstand, Selbsttausdruck und Selbstermächtigung zu ersetzen. Wenn Sie die Klopfakupressur einmal ausprobieren möchten, haben Sie hier die Möglichkeit, kostenlos die Basics zu lernen.

4. Trennen Sie Arbeit und Freizeit strikt voneinander

Sorgen Sie z. B. dafür, dass der Computer nach Möglichkeit nicht im Schlafzimmer steht (falls doch, sollte er vom Bett aus nicht zu sehen sein!). Ein eigenes Arbeitszimmer wäre natürlich ideal.

Schaffen Sie sich explizite Freizeitklamotten für Zuhause an, die Sie nie draußen anziehen würden. Ich ziehe mir nach der Erledigung meiner Tagesarbeit z. B. immer einen bestimmten Pullover und eine bestimmte kuschelige Hose an, um mir selbst zu zeigen, dass jetzt Feierabend angesagt ist.

5. Setzen Sie sich niemals (wirklich niemals!) in diesen Freizeitklamotten oder im Schlafanzug an den Computer

Respektieren Sie die eigenen von Ihnen gesetzten Zeiten. Seien Sie sich selbst ein guter Arbeitgeber (oder eine gute Arbeitgeberin)!

6. Legen Sie ein Ende Ihres Arbeitstages fest

und halten Sie sich daran – ebenso wie an das Wochenende. Ihre Kraft und Ihre Energie sind Ihr kostbarstes Gut. Sie sollten sie auch so behandeln, indem Sie dafür sorgen, dass Ihnen ausreichend Regenerationszeit zur Verfügung steht.

7. Reservieren Sie feste Tage für eigene Belange

An diesen Tagen können Sie Dinge erledigen wie Arztbesuche oder Behördengänge, aber Sie haben damit auch einen Zeitraum zur Verfügung, um Ihre Selbstständigkeit voranzutreiben. Das ist Zeit, in der Ihre Kreativität zum Zuge kommt, Sie sich neue Dinge überlegen können, Aktionspläne erstellen usw. Diese Dinge fallen im normalen Alltagsgeschäft nämlich schnell unter den Tisch. Das sorgt für sehr viel Stress. Das muss nicht sein. Und vor allen Dingen: verteidigen Sie diese Zeit mit Zähnen und Klauen. Diese Zeit ist tendenziell immer sehr bedroht, weil man nur allzu schnell bereit ist, sie für Klienten zu opfern. Ich halte das für einen Fehler und betrachte diese Zeit mittlerweile als ebenso wichtig wie die Zeit für Klienten.

8. Sorgen Sie für ausreichende Bewegung

In der Regel sitzt man als SelbstständigeR sehr, sehr viel am Schreibtisch, oft auch noch ziemlich angespannt. Sorgen Sie für viele Pausen: eine alle 1,5 Stunden (wie in der Schule). Denken Sie daran, dass Sie dies in Ihrem letzten Job gebraucht hätten und nicht bekommen haben. Jetzt sind Sie in der Lage, es sich selbst zu geben 😉 Machen Sie Gymnastik, gehen Sie laufen, schwimmen, was auch immer. Bewegen Sie sich möglichst viel. Das hilft Stress abzubauen.

9. Nehmen Sie sich ab und zu einfach mal frei!

Ich finde es unschlagbar, ab und zu einfach mal herumbummeln zu können, während die meisten anderen Menschen arbeiten müssen. Dann liebe ich meine Selbstständigkeit am meisten und fühle mich wie ein Glückspilz. Ein unschlagbares Gefühl!

Was hat sich für Sie als unverzichtbarer Faktor gegen Überforderung in der Selbstständigkeit erwiesen? Wie immer freue ich mich über Ihre Kommentare.

Herzliche Grüße,
Ihre
Monika Richrath

Bildnachweise: Pixabay

Was Überforderung mit Bindungserfahrungen zu tun hat

Was Überforderung mit Bindungserfahrungen zu tun hat

In der letzten Zeit bin ich einer überwältigenden Fülle von aufregenden Informationen begegnet, die ich hoffentlich so nach und nach auf diesem Blog aufbereiten und Ihnen zur Verfügung stellen kann.

Sehr spannend ist zum Beispiel der Zusammhang zwischen erlebten

Bindungserfahrungen in der Familie

und einer als grundsätzlich und absolut erlebten Überforderung. Es stellt sich natürlich die Frage, inwieweit dies mit der eigenen Hochsensibilität zusammenhängt, oder ob sie vielleicht durch den permanenten Stress verstärkt wird? Mir scheint, dass dies einer der wichtigsten Artikel ist, die ich seit dem Bestehen meines Blogs überhaupt geschrieben habe.

Wie ein Schwamm

Vielleicht haben Sie schon einmal gehört, dass das, was wir in den ersten Lebensjahren erleben, prägend ist für unser ganzes späteres Leben. Im Alter von zwei bis sechs Jahren befindet sich das kindliche Gehirn im Delta- und Thetazustand. Zum Vergleich: Wenn wir meditieren oder tiefenentspannt sind, befindet sich unser Gehirn bei 3–8 Hz im Thetazustand, der Deltazustand tritt bei 0,4–3 Hz bei Bewusstseinszuständen wie Tiefschlaf, Tiefenhypnose oder Trance auf. Leichte Entspannung entspricht hingegen dem Alpha-Bereich von 8–12 Hz. Unser ganz normales Alltagsbewusstsein hingegen bewegt sich im Beta-Zustand bei einer Frequenz von 13–21 Hz. Bei erhöhter Alarmbereitschaft verändert sich die Frequenz noch weiter in einen Bereich von 21–38 Hz.

Bei den Delta- und Thetazuständen des Gehirns handelt es sich um sog.

hypnogogische Trancezustände.

In diesen Zuständen wird alles, was das Kind wahrnimmt und erfährt, ohne Bewertung im Unterbewusstsein  (was eigentlich ein Unbewusstsein ist) abgespeichert. Hypnotherapeuten rufen diese Gehirnzustände in der Hypnose hervor, um neue Verhaltensweisen im Unterbewusstsein ihrer Klienten zu verankern.

Allerdings beginnt das Kind erst im Alter von sieben Jahren ein analytisches Bewusstsein für sich selbst zu entwickeln. Für das Kind ist daher erst einmal

alles wahr und richtig, was es hört und sieht.

Und es kann gar nicht anders, als alles, was es erlebt, in einen direkten Zusammenhang mit sich selbst zu setzen, weil ihm die Voraussetzungen dafür fehlen, etwas kritisch zu prüfen und es dann vielleicht zu verwerfen. Natürlich wird immer auch versucht, das Erlebte in einen Kontext einzuordnen, z. B., ich bin schuld, weil der Vater oder die Mutter sich ärgern oder weil ich nicht genüge, ist der Vater oder die Mutter vielleicht weggegangen. Sie sehen es schon:

So entstehen Glaubenssätze, die unser ganzes Leben blockieren

Ist dieser Glaubenssatz erst einmal entstanden, werden wir immer wieder neue Erfahrungen anziehen, die diesen Glaubenssatz zu bestätigen scheinen. Und jede neue Erfahrung sorgt dafür, dass sich das Erlebte wahr anfühlt.

Die meisten Glaubenssätze entstehen natürlich im Zusammenhang mit dem, was wir in unseren ersten Lebensjahren erfahren – meistens in der Familie.

Angeblich sollen 50% aller Menschen in Deutschland

in sicheren Bindungsmustern aufwachsen,

das bedeutet, dass sie sich als Kinder in der Famillie  sicher und geborgen fühlen. Natürlich gibt es auch mal Streit, das kann ja gar nicht ausbleiben. Aber im Prinzip dürfen sie Kind sein und die Eltern sind die Erwachsenen.

Seinerzeit war es die einzige offizielle Zahl, die ich finden konnte. Ehrlich gesagt halte ich sie für utopisch, aber das macht im Augenblick nichts. Gehen wir also davon aus, dass im Umkehrschluss die übrigen 50% aller Menschen in Deutschland in Familien aufwachsen, in denen sie sich einfach nicht sicher fühlen. (Wenn Sie mehr über die verschiedenen Bindungsmuster erfahren wollen, lege ich Ihnen diesen Artikel ans Herz).

Sicherheit ist eine der grundlegendsten Erfahrungen unseres Lebens

oder eben das Fehlen derselben.

Alles beginnt mit der Überforderung unserer Eltern (Wir könnten den Faden natürlich noch weiterspinnen zu den Großeltern und Ur-Großeltern, aber das führt jetzt einfach zu weit). Gehen wir einfach davon aus,

dass unsere Eltern überfordert sind

mit der eigenen Lebenssituation. Das kann viele Ursachen haben, z. B. traumatische Kriegserfahrungen, Bindungsschwierigkeiten, Krankheiten, fehlendes Bewusstsein für die eigenen Bedürfnisse usw. Vielleicht waren die Eltern noch gar nicht bereit für eine feste Bindung, haben dann aufgrund einer ungewollten Schwangerschaft doch geheiratet, und noch weitere Kinder bekommen, ohne jemals das ganze Konstrukt zu hinterfragen. Dies ist

eine denkbar ungünstige Ausgangssituation.

Es kann natürlich auch sein, dass die Hochsensibilität eines Elternteils das Famillienleben beeinflusst, so dass sich vielleicht ein Elternteil zum inneren Rückzug entschließt, während ein anderer Elternteil die Situation durch aggressives Verhalten zu verändern versucht . Vielleicht werden die Eltern es einander übelnehmen, einander  „in die Falle gegangen zu sein“ und nun hier festzusitzen, ohne dies je gewollt zu haben. Vielleicht werden die Eltern häufig miteinander streiten, innerlich zueinander auf Abstand gehen, das Kind instrumentalisieren und missbrauchen als Verbündeten im Kampf gegen den jeweiligen anderen Ehepartner.

Für das Kind ist Sicherheit überlebenswichtig

Fehlende Sicherheit kann zum Beispiel bedeuten

  • das eigene Zuhause wie einen Minenfeld zu erleben (man weiß nie, wann die nächste Mine hochgeht)
  • das Verhalten der Erwachsenen ist vollkommen unverständlich
  • sich nicht geliebt und umsorgt zu fühlen
  • in Armut aufzuwachsen
  • die Eltern oder ein Elternteil ist krank
  • Fehlende Unterstützung und Zuspruch
  • sich selbst als vollkommen unwichtig zu erleben
  • Gewalt in der Familie
  • sexueller Missbrauch und Übergriffe

Es gibt also keine Beständigkeit. In dem einen Augenblick ist etwas so, aber es kann im nächsten Augenblick wieder ganz anders sein. Das Kind verliert das Bewusstsein für eine Art von Kontinuität. Das Leben besteht immer nur aus Augenblicken.

Das Kind wird versuchen, dafür zu sorgen, dass

seine eigene Sicherheit

wieder hergestellt wird. Entweder aus eigenem Antrieb, weil das eigene Überleben von der Sicherheit abhängt, oder auch, wenn es einen gefühlten Auftrag von den Eltern oder einem Elternteil erhält, ohne dass dieser jemals wirklich ausgesprochen werden muss. Es wird versuchen, es für seine Eltern wieder gut zu machen, z. B. indem es sich um einen Elternteil besonders kümmert. Es kann dann aber auch wieder erleben, dass die Eltern sich gegeneinander verbünden, zu einem Zeitpunkt, an dem es vielleicht gar nicht damit rechnet.

Aber da es ein Kind ist, ist es naturgemäß immer

mit dieser Aufgabe überfordert.

Was immer es auch tut, es wird nicht das richtige sein. (Es gibt natürlich leider auch Erwachsene, die so perfide sind, ihren Kindern diese Schuld zu suggerieren.) So entsteht ein Gefühl tiefer Schuld und tiefen Versagens, das grundsätzliche Gefühl nicht gut genug zu sein. Eine andere Strategie, die Kinder dann entwickeln können ist

am besten nicht aufzufallen

keine Wünsche zu äußern und keine Bedürfnisse anzumelden, am besten den Eindruck zu erwecken, nicht da zu sein, weil man so den Eltern am besten hilft. Sie ahnen es schon:

das Kind lernt so, dass es nicht wichtig ist,

dass seine Bedürfnisse nicht wichtig sind und das eigene Leben für die Eltern keine Relevanz hat, vor allen Dingen keine positive. Sie ahnen sicherlich schon, worauf es hinausläuft: ein Kind, dass in einem solchen Rahmen aufwächst, kann gar keine Selbstliebe und Selbstachtung entwickeln, denn von den Eltern bekommt es immer nur die eigene Unwichtigkeit gespiegelt.

Insgesamt erlebt sich das Kind als ohnmächtig, was sehr viel Stress auslöst und auch dazu führt, dass es keine Positivität und keine Freude entwickeln kann. Das ganze Leben bleibt grau in grau.

Diese Erfahrungen tragen wir bis in unser Erwachsenenleben hinein

Sie bestimmen fast unser gesamtes Handeln. Mittlerweile geht man ja davon aus, dass unser Gehirn zu 95% automatisch arbeitet, also von diesen Erfahrungen geleitet wird. Dies bedeutet, dass als Erwachsene das Erleben immer von dieser grundsätzlichen Überforderung bestimmt wird, einer Mischung aus der fehlenden Möglichkeit, sich zu entspannen, einer übergroßen Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen (möglicherweise geboren aus der ewig bestehenden Schuld, die man abzutragen versucht), einem fehlenden Bewusstsein für die eigenen Bedürfnisse sowie das Fehlen von positiven Gefühlen gegenüber dem eigenen Selbst (wie Selbstliebe, Selbstachtung, das Erkennen des eigenen Wertes).

Diese Erfahrungen tragen wir auch in unsere Beziehungen hinein,

denn sie sorgen dafür, dass wir Beziehungen grundsätzlich misstrauisch gegenüberstehen, weil wir die Erfahrungen eines positiven Gehaltens- und Unterstütztwerdens überhaupt nicht kennen. Sie sorgen dafür, dass wir die Dinge mit uns selbst abmachen, anstatt mit unseren PartnerInnen zu sprechen und sie sorgen vor allen Dingen dafür, dass wir in Beziehungen

keine Sicherheit erleben.

Vielleicht suchen wir uns PartnerInnen aus, mit denen das gar nicht möglich ist, mit denen sich die Erfahrungen unserer Kindheit eher wiederholen statt sie zu verändern, d. h., die Wahrscheinlichkeit, dass wir PartnerInnen wählen, die ihrerseits fehlende Sicherheitserfahrungen in der Kindheit gemacht haben, ist ziemlich hoch.

Dazu kommt noch, dass letzen Endes es dabei ja immer auch um die

Bindung zu sich selbst geht, die durch diese Bindungserfahrungen leidet.

Und wenn die Bindung zu oder an sich selbst fehlt, funktionieren ganz viele Dinge nicht so, wie sie sollten. Gerade solche Themen wie beruflicher und finanzieller Erfolg und Wohlstand – Sicherheitsthemen erster Klasse – leiden unglaublich darunter. Denn wie soll man erfolgreich sein, wenn man das Gefühl hat, dass man dies nicht verdient … oder glaubt nicht gut genug zu sein …

Die große Frage ist:

Wie können Sie das ändern?

Ich bin selbst so aufgewachsen und habe mir diese Frage natürlich auch gestellt. Denn mir ist so nach und nach gedämmert, dass ganz viele Dinge, die in meinem Leben nicht richtig laufen, eben mit diesen selbstsabotierenden Glaubenssätzen zu tun haben. Dazu kam noch, dass ich ein Interview mit Bruce Lipton gesehen habe, der von einem eigenen Augenblick der Selbsterkenntnis sprach, in dem er zu dem Schluss kam, dass er seine eigenen Glaubenssätze erst einmal löschen müsse. Tolle Idee fand ich. Denn mir war selbst schon klar:

auch Wohlstand hängt mit Bindungserfahrungen zusammen.

Gesagt, getan. Ich habe also eine Trancereise aufgenommen, in der es um die Löschung von alten Glaubenssätzen geht, die man von anderen übernommen hat, Glaubenssätze, die den Erfolg, das berufliche Fortkommen und Wohlstand behindern und sie durch Glaubenssätze ersetzt, die Selbstliebe, Selbstausdruck und Selbstwert steigern.  Vom Ergebnis bin ich so begeistert, dass ich mich dazu entschieden habe, sie für kleines Geld zum Verkauf anzubieten. Diese Trancereise sollten Sie mindestens 100 Tage täglich 1–2 Mal hören.

Ich bin sehr gespannt, welche Erfahrungen Sie damit machen. Wie immer freue ich mich über Ihre Kommentare.

Herzliche Grüße,
Ihre
Monika Richrath

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