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Über Hochsensibilität und Corona

Selbst geschrieben und selbst erdacht :-))

Der Sinn des Ganzen

von Monika Richrath

3. Mai 2020

Eigentlich war ich, seit ich mich erinnern kann, eine eingefleischte Pessimistin. Sozial gestört, depressiv, konnte ich mir gar nicht vorstellen, wie sich das Leben eines optimistischen Menschen anfühlen könnte. Optimistische Menschen hatten für mich irgendwie „einen Hau weg“, die die bittere Realität verleugneten. 

Ich wusste noch nichts darüber,

dass Bewusstsein Realität erschafft.

Grundsätzlich ging ich davon aus, dass am Grunde von allem Traurigkeit ist und Freude nur eine dünne Oberfläche darüber.

So ging das mein ganzes Leben lang, über die frühen Jugend- bis in die mittleren Erwachsenenjahre, wo sich Dinge ganz langsam verschoben und entfalteten. Die Klopfakupressur hatte daran übrigens einen ganz entscheidenden Anteil.

Durch das Klopfen entdeckte ich zum einen das wahre Wesen der Dinge: Dass am Grunde von allem Freude ist und diese Freude von Trauer und Traurigkeit überlagert werden kann. Zum anderen entdeckte ich durch das Klopfen auch, dass ich keine gestörte, depressive Persönlichkeit bin, wie bis dahin angenommen, sondern dass in mir ein überaus fröhlicher, optimistischer Mensch steckt, ja sogar, dass

ich durch und durch Optimistin bin.

Noch eines habe ich seitdem gelernt (ich halte es für eine der wichtigsten Lektionen meines Lebens überhaupt!): dass alles, was mir in meinem Leben widerfährt, einen Sinn für mich hat. Auch wenn ich ihn nicht immer sofort zu erkennen vermag. (Tatsächlich dauert es manchmal sogar Jahre, bis ich sagen kann: gut, dass diese oder jene Sache, die ich mir so sehnlich gewünscht habe, nicht geschehen ist!) Das gilt natürlich auch für schwierige Dinge. Wenn ich z. B. nicht an Fibromyalgie erkrankt wäre, hätte ich vielleicht niemals den Mut gefunden, mich auf in ein Leben zu machen, das mir gemäß ist und mich noch viel, viel länger in Arbeitsstrukturen herumgequält, für die ich weder das psychische, noch das physische Rüstzeug besaß.  Vielleicht hätte es auch sehr viel länger gedauert, bis ich meine Hochsensibilität entdeckt hätte …

Ich will jetzt aber nicht zu weit abschweifen. Für mich sind meine neu (wieder)entdeckte Fröhlichkeit und mein unverbesserlicher Optimismus Meilensteine in meiner Entwicklung, die nicht nur mein ganzes Leben verändert haben, sondern sich immer wieder als äußerst nützlich erweisen, z. B. ganz besonders in der aktuellen Lage.  

Hatte ich mich in den ersten Tagen noch mitreißen lassen von der Berichterstattung in den Medien, habe ich aber sehr schnell gemerkt, dass mir das

sehr viel zusätzlichen Stress

verursacht. Ich fand die den ganzen lieben langen Tag lang zur Verfügung gestellten Informationen nicht wirklich hilfreich, da viel zu widersprüchlich, eher heizen sie die allgemeine Verwirrung an, als dass sie beruhigen. Also habe ich getan, was ich eigentlich immer tue: ich habe aufgehört, die Nachrichten zu gucken. Die wichtigsten Informationen wurden mir sowieso immer persönlich zugetragen.

Ich habe mich natürlich relativ bald gefragt,

was wohl der Sinn dieser Pandemie sein könnte?

Nach ein paar Tagen zuhause, als ich das erste Mal wieder rausging, habe ich unendlich gestaunt über die wunderbare, weiche, leichte Luft. Ich habe mich sofort in dieses neue Element verliebt. Wenn ich mich draußen aufhielt, wurde ich sofort leicht und froh, nur, weil dieses Schöne Neue um mich herum war.

Und natürlich konnte ich so zum ersten Mal ermessen, wie verseucht die Luft also normalerweise sein muss, wenn es jetzt so einen krassen Unterschied im Erleben gibt. Mir scheint, so etwas habe ich noch nie eingeatmet. (Aber ich weiß natürlich nicht, wie es als Kind war, damals gab es ja sehr viel weniger Autos als heute.)

Es ist vielleicht etwas schräg, aber ich habe das Gefühl, dass die Natur durch die schöne Luft für mich viel erreichbarer geworden ist. Jetzt möchte ich draußen sein, nicht nur, weil die Sonne scheint, sondern weil ich mit allem verbunden sein und mich als Teil der Natur erleben möchte …

Diese schöne, neue Luft empfinde ich als ein Geschenk, auch als ein Sinn-Geschenk. Und dann lief auch noch auf Terra X ausgerechnet der Dreiteiler „Anthropozän“, in dem es um die Veränderungen geht, die der Mensch auf der Erde bewirkt (hat). In der Folge „Luft“ erzählt ein Mensch von der Nasa dem Moderator Dirk Steffens, dass jedes Jahr acht Millionen Menschen sterben, deren Tod direkt auf die Luftverschmutzung zurückzuführen ist. Acht Millionen jährlich? Irgendwie kann ich die ganze Corona-Aufregung nicht wirklich verstehen. Da fehlen mir die Relationen, für mich nehmen sich die 200.000 Corona-Toten (zum Zeitpunkt an dem ich diesen Artikel schrieb) weltweit ja fast lächerlich dagegen aus … Ich bin ja keine Wissenschaftlerin, aber es wäre durchaus denkbar, dass die Menschen, die an Corona sterben, sowieso in den acht Millionen enthalten sind, da die Luftverschmutzung sich ja vor allem auf die Atemwege auswirkt.

Eine andere Sache, die ich ebenfalls sehr genossen habe (und ich denke, viele hochsensible Menschen werden mir da zustimmen), ist die Stille auf den Straßen, der reduzierte Verkehr, das fehlende Gewusel …

Auch in mir selbst ist es schlagartig ruhig geworden.

In der letzten Zeit bin ich sehr viel unterwegs gewesen. Jetzt fand ich es sehr wohltuend, viel, viel Zeit in meiner Wohnung zu verbringen und meinen eigenen Raum in aller Ausführlichkeit zu genießen.

Interessanterweise habe ich ganz von alleine, ohne, dass ich es mir irgendwie vorgenommen hätte, einen ruhigeren Gang eingeschlagen. Mir wurde bewusst, wie erschöpft und ruhebedürftig ich im Grunde genommen bin und habe ganz ohne schlechtes Gewissen meinen Blog erstmal auf Eis gelegt und mich weitestgehend aus den sozialen Netzwerken zurückgezogen. Auch das fand ich sehr angenehm. Auch die Ruhe im oder auf dem Computer hat mir gut getan. Ich habe sogar darüber nachgedacht, das Bloggen aufzugeben. Mich aber dagegen entschieden. Ich habe noch so viel vor und so viel zu sagen. Aber vielleicht kommt in absehbarer Zeit nur noch alle zwei Wochen ein neuer Artikel, das habe ich noch nicht entschieden.

Über Whatsapp bekam ich in der Sinnfrage einen kleinen Clip, in dem es darum ging, dass ein Sinn dieser Krise sein könnte, uns an

die Wichtigkeit des menschlichen Kontakts zu erinnern.

Das erscheint mir auch ein sehr guter Sinn zu sein. In der ersten Woche habe ich auf der Straße allen Menschen ins Gesicht gesehen, weil es etwas sehr Kostbares geworden war. Später habe ich begonnen, mehr zu telefonieren und mich auszutauschen …

Jetzt bin ich allerdings ziemlich traurig, die Maßnahmen wurden vor kurzem gelockert und schlagartig war es vorbei mit der guten Luft …

Mittlerweile ist das Tragen von Masken Pflicht und das finde ich wirklich sehr gruselig und verunsichernd. Ich merke, dass jedes Mal, wenn mir ein Mensch mit Maske begegnet, eine ganz archaische Furcht in mir aufsteigt, weil es mir durch die Bedeckung des Mundes schwer fällt, den Menschen einzuschätzen in dem Sinne von „Freund oder Feind“ und grundsätzlich ich das Tragen von Masken mit Terrorismus und Kriminalität in Verbindung bringe …

Wie geht es Ihnen? Welchen Sinn können Sie in dem ganzen entdecken? Wie geht es Ihnen mit der Maskenpflicht? Ich freue mich, wenn Sie mir schreiben und Ihre Erfahrungen mit uns teilen.

Herzlichst, Ihre

Monika Richrath

P.S. Falls Sie das Klopfen mit der Klopfakupressur mal ausprobieren möchten, können Sie sich hier in meinen kostengünstigen E-Mail-Kurs eintragen.

 

Image by Gerd Altmann from Pixabay 

 

 

Über mich

Monika Richrath

Ich bin Monika Richrath, Mentorin und Coach für EFT (Klopfakupressur). Seit 2012 schreibe ich hier sehr PERSÖNLICH über die Themen, Hochsensibilität, Gesundheit, Psychologie, EFT und (Entwicklungs)Trauma.

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