Vielleicht sind Sie mit der Klopfakupressur schon einmal an einen Punkt gekommen, an dem es einfach nicht weiterzugehen schien.
Es wäre sehr gut möglich, dass Sie es in diesem Fall mit einer PU zu tun haben. PU ist eine Abkürzung für Psychische Umkehr und bezeichnet eine Heilungsblockade.
Viele Menschen tun sich mit PUs schwer
dabei ist das Konzept gar nicht so schwer zu verstehen, bzw. ich werde mich bemühen, diese Heilblockaden hier besser verständlich zu machen. Vorab sei gesagt, dass der Entwickler der EFT-Klopftechnik ®, Gary Craig, sich vom Konzept der PUs sich vollkommen distanziert hat, wofür ich persönlich aber überhaupt keine Notwendigkeit sehe, zumal ich auch bei meinen KlientInnen häufig sehe, dass diese
PUs im Zusammenhang mit der Hochsensibilität
häufig vorhanden sind, bzw. dadurch vielleicht häufig verschlimmert werden, weil es zum einen oft eine Schwierigkeit damit gibt, Dinge loszulassen. Zum anderen gibt es häufig ein Problem mit dem Selbstwert durch das empfundene Anderssein und in der Folge Probleme damit, etwas „zu verdienen“.
Der Begriff der „Psychischen Umkehr“ klingt tatsächlich kompliziert, aber wenn Sie ihn durch „Heilblockaden“ ersetzen, wird sofort verständlicher, worum es geht.
Stellen Sie sich vor, Sie möchten etwas in Ihrem Leben verändern und stoßen dabei auf die Klopfakupressur. Vielleicht sind Sie ein sehr kopfgesteuerter Mensch, der die Klopfakupressur zwar ausprobieren wird, aber von vornherein große Zweifel hat, ob etwas so Einfaches tatsächlich etwas bewirken kann. (Die Frage „Warum machen das dann nicht alle?“ wird mir wirklich ziemlich häufig gestellt). Sie fangen an zu klopfen, bemerken vermutlich, dass es sich irgendwie gut anfühlt auf körperlicher Ebene, aber weil Sie schon von Anfang an Zweifel haben, sind Sie zum einen nicht mehr richtig offen, zum anderen werden Sie eventuelle spätere, weitergehende Veränderungen einfach nicht bemerken. Damit wir uns richtig verstehen,
die Klopfakupressur funktioniert nicht, weil Sie daran glauben
sondern weil es handfeste Reaktionen auf der körperlichen Ebene gibt, wie die Ausschüttung von körpereigenen Opioiden, Serotonin etc.,kurzum Botenstoffen, die sich beruhigend auf die Stressreaktion Ihres Körpers auswirken und insgesamt ausgleichend wirken.
Dies alles wird durch das Klopfen ausgelöst. Egal, ob Sie daran glauben oder nicht.
Aber natürlich gibt es auch Reaktionen auf der psychologischen Ebene, die sehr subtil sein können und meistens so vollkommen unaufgeregt daher kommen, dass man sie auch gut übersehen kann – weil sie sich so natürlich anfühlen (z. B., wenn man plötzlich in einer Situation ganz anders reagiert als gewöhnlich). Wenn Sie aber nicht bereit sind, diese Veränderungen überhaupt wahrzunehmen (was sehr wahrscheinlich ist, wenn Sie die Wirkung an sich anzweifeln), dann gibt es von vornherein eine Blockade und die Klopfakupressur kann nicht ihr ganzes Potential entfalten.
Es gibt viele Formen von Blockaden
Die Blockaden entstehen immer in uns selbst und sind häufig verbunden mit der Angst, etwas Bestimmtes loszulassen, dahinter kann z. B. stecken
- Angst vor Veränderung
- Angst die eigene Identität zu verlieren
- Angst illoyal zu sein anderen Menschen gegenüber
- Angst davor, etwas nicht zu verdienen
- Angst davor, nicht sicher zu sein
Der Begriff der Psychischen Umkehr stammt von Roger Callahan und bezeichnet eine Umkehrung des Energieflusses im Körpersystem.
Die verschiedenen Formen der PU
Problemspezifische PU
Vielleicht haben Sie sich schon einmal gefragt, warum eigentlich jeder Satz mit Formulierung „Auch wenn (dies und das ist) …“ beginnt? Der Satz beginnt im Grunde genommen mit einer problemspezifischen PU. Es ist sozusagen eine Präventivmaßnahme, für den Fall, dass es ein Problem damit gibt, sich überhaupt mit diesem Problem zu befassen …
Die massive PU
Sie kann sich auf das ganze Leben auswirken und vielleicht stellen Sie fest, dass Heilmaßnahmen entweder gar nicht wirken oder nicht so, wie Sie sollten. Dahinter könnte die Grundüberzeugung stecken, dass die ganze Welt gegen Sie ist. Wenn Sie den Verdacht haben, dass Sie an dieser Art von Blockade leiden, klopfen Sie keine Sätze, sondern reiben alle 1–2 Stunden den wunden Punkt und sagen dabei „Ich liebe und akzeptiere mich mit all meinen Einschränkungen“
Die massive Selbstwert PU
Dies ist eine Unterform der massiven PU. Ihr liegt die Überzeugung zugrunde, dass man es nicht verdient glücklich zu sein. Davon sind z. B. Menschen besonders betroffen, die burnoutgefährdet sind, zu wenig an sich selbst denken, zu viel Verantwortung übernehmen, Harmonie brauchen (beim Schreiben fällt mir auf, dass dies hochsensible Menschen häufig betrifft …). Die Behandlung einer massiven Selbstwert PU: Alle 1–2 Stunden den Punkt auf dem Kinn klopfen und dabei sagen „Auch wenn ich es nicht verdiene, glücklich zu sein, liebe und akzeptiere ich mich voll und ganz.“ (oder etwas Ähnliches).
Wenn Sie das Gefühl haben, eine dieser beiden Blockaden trifft auf Sie zu, versuchen Sie, meine Klopfvorschläge ein paar Monate lang durchzuziehen. Und bevor Sie jetzt entsetzt sind über den langen Zeitraum: geben Sie sich selbst eine Chance und probieren Sie es aus. Ich kann Ihnen vorab schon sagen, dass man es meistens nicht alle 1–2 Stunden schafft. Probieren Sie es trotzdem aus. Selbst wenn Sie es nur 3 Mal am Tag machen, ist es schon gut und wirkt es, aber natürlich braucht es dafür einen längeren Zeitraum …
Tiefsitzende PU
Manchmal hat man das Gefühl, man kann ein Problem grundsätzlich nicht lösen. Diesem Problem könnte man so auf den Leib rücken, dass man vor jedem Klopfdurchgang den Punkt unter der Nase beklopft und dabei 3 Mal den Satz sagt „Auch wenn ich xy nicht lösen kann, liebe und akzeptiere ich mich voll und ganz.“
Problemspezifische Selbstwert PU
Zuguterletzt gibt es noch als letzte Kombination die problemspezifische Selbstwert PU, wenn Sie nämlich das Gefühl haben, dass Sie es nicht verdienen, ein Problem grundsätzlich zu lösen.
Diesem können Sie begegnen, indem Sie vor dem normalen Klopfen den Punkt unter der Nase klopfen und dabei 3 x den Satz sagen „Auch wenn ich es nicht verdiene, xy zu lösen, liebe und akzpetiere ich mich voll und ganz.“
Ich hoffe, ich konnte das Konzept der PUs, bzw. Heilblockaden etwas verständlicher machen. Eine PU aufzulösen, bedeutet nicht, dass man das ursprüngliche Problem damit auflöst, sondern, dass man sozusagen HIndernisse aus dem Weg räumt, die die Auflösung des Problems behindern.
Haben Sie schon Erfahrungen gemacht mit Heilblockaden oder mit der Arbeit mit PUs? Wie immer freue ich mich über Ihre Kommentare.
Herzliche Grüße,
Ihre
Monika Richrath
Bildnachweis: Privat
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