persönlichkeitsentwicklung ist wie auf einen berg zu steigen

Selbst geschrieben und selbst erdacht :-))

Wie lange dauert Persönlichkeitsentwicklung?

von Monika Richrath

22. Mai 2022

Wenn man mit Entwicklungstrauma, also belastenden Kindheitserfahrungen – vielleicht auch noch in Verbindung mit Hochsensibilität oder Hochsensitivität zu tun hat, kommt man um Persönlichkeitsentwicklung eigentlich nicht herum.

Beziehungsweise, man kann sich von Persönlichkeitsentwicklung durchaus fernhalten, aber das hat eben Konsequenzen, man bleibt in den Lernerfahrungen, die man gemacht hat verhaftet.

Dann bleibt man meistens auch abhängig von anderen Menschen

auf die eine oder andere Weise. Denn man ist dann so beschäftigt mit dem Versuch, alles Unkontrollierbare unter Kontrolle zu bringen oder halten und ein Gefühl für die eigene Sicherheit aufrechtzuerhalten. Wachstum, Expansion, Umsetzung eigener kreativer Impulse scheinen nicht mehr möglich, vielleicht sogar nicht denkbar. Aber trotzdem gibt es diesen Anteil in uns, der dies genau registriert, der weiß, dass das nicht richtig ist, dass man dabei ist, sein eigenes Leben zu verpassen.

Ich begegne relativ häufig der Vorstellung,

dass man irgendwann fertig ist mit der Persönlichkeitsentwicklung.

Dass es einen Punkt geben könnte, an dem man sagen kann: „Jetzt bin ich gut“, oder „jetzt ist es gut“. Ich glaube nicht, dass es diesen Punkt gibt. Und ich würde niemandem glauben, der versucht, mir etwas anderes zu erzählen.

Was es natürlich gibt, sind „Plateauphasen“, wo man vielleicht etwas erreicht hat, eine gewisse Stabilität und wo die Dinge erstmal ruhig und geklärt scheinen. Was aber nicht heißt, dass nicht im nächsten Moment wieder ein heißes Thema aufkommen könnte, das diese Stabilität sehr schnell ins Wanken bringt. So ist eben unsere menschliche Existenz. Und das gilt selbstredend für alle Menschen, auch für Super Coaches, die ausstrahlen, alles im Griff zu haben und über den Dingen zu stehen.

Persönlichkeitsentwicklung hört einfach nie auf.

Prinzipiell ist es ja so, dass wir uns spiralförmig nach oben bewegen. Alle Themen kommen periodisch immer wieder, bis sie aufgelöst sind, aber auf einer anderen Ebene. Ich habe schon oft ein Schmunzeln unterdrückt mit neuen Klient:innen im Coaching, wo es hieß, ich habe schon so viel an/mit dem Thema XY gemacht. Wenn wir dann angefangen haben zu klopfen, war meistens das Erstaunen darüber groß, wie viel emotionale Ladung noch in dem Thema war. (Das liegt einfach daran, dass Körperarbeit auf einer viel tieferen Ebene stattfindet und  im Körper gespeicherte Emotionen auflösen kann!)

Wenn du meinem Blog ein wenig folgst, dann weißt du ja schon, dass auch bei mir Persönlichkeitsentwicklung ein ständig laufender Prozess ist.

Vor 30 Jahren habe ich angefangen damit, mich und mein Leben zu hinterfragen.

Ich habe versucht, herauszufinden, wer ich eigentlich bin und was ich will und warum ich so und so reagiere und nicht anders. Ich glaube, ich habe selbst ganz lange Zeit gedacht, irgendwann würde ich der Mensch sein, der ich gerne sein wollte.

Der perfekte Mensch versteht sich.

Ich fürchte, mein perfektes Bild von mir beinhaltete, dass ich vollkommen autonom bin, keine anderen Menschen brauche, mir aber auch von anderen nichts sagen lasse, ruhig und abgeklärt bin, aber beliebt bin und angesehen.

Vor kurzem hat Isabelle Maria Kühler mit mir ein facebook live über Liebesbeziehungen gemacht, da fiel das Wort Bedürftigkeit. Dieses Wort habe ich schon lange, lange nicht mehr gehört.

Dabei hat Bedürftigkeit meine sozialen Beziehungen so lange bestimmt.

Ich hätte das früher natürlich nicht so für mich formulieren können (ich kannte das Wort nicht mal) aber der Wunsch autonom zu sein, keine anderen Menschen zu brauchen, ist sicherlich aus dem Wunsch entstanden, dieses schreckliche Gefühl von Bedürftigkeit nicht mehr spüren zu müssen. Dies war sozusagen der Motor, der bei mir die ersten Schritte in die Persönlichkeitsentwicklung eingeleitet hat. Eine traumatische Trennung war der Auslöser gewesen.

Irgendwie finde ich es total schräg, dass ich jetzt, 30 Jahre nachdem ich mich aufgemacht habe auf diesem Weg,

erst jetzt in dem Thema Entwicklungstrauma angekommen bin.

Aber so ist es eben. Es gibt kein wirkliches Ziel. Keinen Weg von A nach B, sondern eher ein Prozess mit Umwegen und Irrwegen. Sicher hat es auch etwas damit zu tun, dass ich jetzt erst in der Lage bin, mich wirklich mit mir auseinanderzusetzen, ohne mich komplett zu überfordern. Vielleicht auch, weil ich ein gewisses Level immerhin erreicht, die Freude in mir gefunden habe. Und ich habe eben im Laufe der Zeit auch verstanden, dass ich niemals ein anderer Mensch werden werde. Ich werde immer ich selbst sein. Aber je mehr ich in mich hineinwachse,

umso schöner fühlt es sich an, ich selbst zu sein.

Mittlerweile sehe ich diesen Prozess weniger als die oben beschriebene Spirale (obwohl das sicherlich seine Gültigkeit nicht verloren hat). Ich sehe mein Leben eher wie ein Stück Kuchen: ich knabbere mal hier eine Ecke ab und dort eine Ecke. Kann schon sein, dass mir in diesem Prozess wie ein kalbender Gletscher öfter mal ein größeres Stück vor die Füße fällt, das mich dann längere Zeit beschäftigt hält … aber im Prinzip ist der Prozess viel weniger zielgerichtet heute.

Und ich finde, das wirklich Wunderbare an diesem Prozess ist, dass man sich ihm einfach hingeben kann.

Es wird an anderer Stelle entschieden, welches Thema jetzt für mich dran ist.

Es ist nicht so, als würde ich nicht auch versuchen, mich vor bestimmten Themen zu „drücken“ – um das Trauma Thema habe ich mich bestimmt 20 Jahre lang gedrückt. Aber das hatte ja auch seinen Sinn. Ich war offenbar noch nicht bereit.

Vor kurzem wurde sozusagen der Healy in mein Leben geworfen, was zur Folge hatte, dass ich mich jetzt doch mal mit meinem Vater beschäftigen muss. Das Thema an sich ist so komplex, mit so vielen Aspekten, das wird mich sicherlich eine Weile beschäftigt halten. Manchmal geschehen wunderbare Synchronizitäten. Lt. Healy gibt es offenbar eine Störung im YING/YANG Bewusstsein (genau habe ich das nicht verstanden, was es bedeutet), aber als ich mich gestern hingesetzt habe und eine Session von Andreas Goldemann aus claim your brain gemacht habe, ging es genau darum!

Übrigens habe ich gelernt,

den youtube Algorithmus als eine Art spirituelle Kraft zu betrachten.

Ich habe es schon ganz oft erlebt, dass in dem ersten Video, das mir immer vorgeschlagen wird, ein Ausweg aus einer misslichen Lage aufgezeigt wird, oder grundsätzlich darum,  wie es weitergeht, manchmal fehlt eine kleine Information oder ein kleiner Trost … Das ist ein kleines Mysterium, was mich immer wieder auf neue verblüfft.

Von daher kann ich dir nur raten – wenn du mit deinem Leben haderst – geh los! Egal wie, egal wo. Und wenn du es mal mit dem Klopfen probieren möchtest, habe ich meinen kostenlosen E-Mail Kurs wieder online gestellt.

Ich wünsche dir viel Freude dabei, dich selbst zu entdecken! Falls du etwas mit uns teilen möchtest, freue ich mich.

Von Herzen,

monika richrath eft fuer hochsensible

 

 

Image by Sasin Tipchai from Pixabay 

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Monika Richrath
Ich bin Monika Richrath, Mentorin und Coach für EFT (Klopfakupressur). Seit 2012 schreibe ich hier sehr PERSÖNLICH über die Themen, Hochsensibilität, Gesundheit, Psychologie, EFT und (Entwicklungs)Trauma.

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Ich bin Monika Richrath, Mentorin und Coach für EFT (Klopfakupressur). Seit 2012 schreibe ich hier sehr PERSÖNLICH über die Themen, Hochsensibilität, Gesundheit, Psychologie, EFT und (Entwicklungs)Trauma.

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