Hochsensibilität und Hitze: Meine besten 10 Hitze Hacks
Wenn man mit Hochsensibilität und Hochsensitivität zu tun hat (also mit einer besonders intensiven und sehr feinen Wahrnehmung), bleibt es nicht aus, dass sich dies auch auf das Erleben von Hitze erstreckt. Ich verrate dir meine besten Hacks im Umgang mit Hitze.
Was soll man bei Hitze tun, wenn man hochsensibel ist?
Lass mich noch kurz hinzufügen, dass ich im 3. Stock lebe (wo es sowieso heiß ist im Sommer), in einer Wohnung mit Dachschrägen. Außerdem habe ich vier Sonnenfenster: zwei mit Sonne am Vormittag, zwei Fenster nach Westen mit Sonne von Mittag bis zum Abend. (Jedes Jahr, wenn die Hitzewelle vorbei ist, nehme ich mir vor, mir doch endlich einmal Sonnen Fensterfolie zu besorgen. Bis jetzt ist es bei diesem frommen Vorsatz geblieben!) Ich besitze weder einen Kühlturm, noch verfügt die Wohnung über eine Klimaanlage. Dazu kommt noch:
ich mag keine Temperaturen über 25 Grad.
Mein Körper verträgt keine Hitze. Punkt. Ein Umzug in eine andere Wohnung ist keine Option. Meine Wohnung ist der beste Platz, den ich je für mich in der Welt gefunden habe. Ich musste also lernen mit Hitze umzugehen, denn ich kann ja nicht ein anderer Mensch werden.
Über die Jahre habe ich mir so ein ziemlich ausgeklügeltes Hitzemanagement erarbeitet. Ich warte schon seit Jahren auf eine Gelegenheit, das weiterzugeben 😉 Hier sind also meine besten Hitze Hacks für dich.
1. Lösche oder deaktiviere alle Temperatur Apps,
nicht nur auf dem Computer und dem Handy, sondern meide die Wettervorhersage generell. Du tust dir keinen Gefallen, wenn du die Temperatur verfolgst. Ganz im Gegenteil: du beraubst dich selbst der Möglichkeit, trotz oder mit der Hitze gelassen zu bleiben und mit ihr umzugehen. Temperatur Apps führen nur dazu, dass du
Angst vor der Hitze entwickelst.
Dafür gibt es sogar einen Fachbegriff: Thermophobie.
In dem Augenblick, wo du denkst: „Oh mein Gott, es wird schon wieder …°“, setzt du eine Stressspirale in Gang, der sich alles unterordnet, was du an diesem Tag erlebst. Andere Erfahrungen, die du machen könntest, finden nicht statt, aufgrund dieser Priorisierung.
Dabei hat man gerade, wenn man hochsensibel ist, die Möglichkeit, andere Dinge zu erleben. Nämlich, indem man seinen Fokus auf etwas anderes richtet. Auf ein schönes Beisammensein. Auf ein schönes Gespräch. Ein gutes Buch. Allerdings geht das nicht, wenn diese große Angst vor Hitze im Raum steht.
2. Unverzichtbar: Das Innenthermomenter
Ein Innenthermometer gib es schon für ganz kleines Geld und hat sich für mich als ein wesentlich sinnvolleres Gerät im Umgang mit Hitze erwiesen als ein Ventilator. Das Thermometer hilft, die eigene Wahrnehmung neutral zu bestätigen. So habe ich im Laufe der Zeit herausgefunden, dass
3. Lüften manchmal nur morgens sinnvoll ist.
Früher war es sicher anders. Bei einer Hitzewelle kühlt sich die Luft nicht unbedingt am Abend ab oder in der Nacht (weswegen es kontraproduktiv ist, nachts mit offenem Fenster zu schlafen), sondern meist erst zwischen 7 und 10 Uhr morgens. (Es lohnt sich also, das abends vor dem Schlafengehen noch zu überprüfen.) Wenn die Luft sich abends nicht abkühlt, lasse ich alles geschlossen und reiße erst nach dem Aufstehen alle Fenster auf und mache ordentlich Durchzug.
Ich behalte das Thermometer im Auge. Sobald die Termperatur wieder steigt, schließe ich alle Fenster ausnahmslos. Die Zeitspanne, in der die Luft sich abkühlt, ist manchmal extrem kurz. Aber es sorgt dafür, dass die Luft in der Wohnung kühler ist als draußen.
4. Verdunkeln
Überall dort, wo es möglich ist, verdunkele ich. Zum Beispiel hängt vor einem der frühen Sonnenfenster ein dunkler Vorhang, der verhindert, dass die Sonne hinein scheint. Auch die Wärme bleibt so eine Zeitlang draußen. An den späten Sonnenfenstern habe ich zum Glück Rolläden. Die lasse ich aber erst dann runter, wenn die Sonne dort hineinscheint. Ich will ja nicht immer im Dunkeln sitzen!
5. Nicht abtrocknen
Nach der lauwarmen Dusche trocke ich mich nicht ab. Die Verdunstung des Wassers auf der Haut gibt einen angenehmen Kühlungseffekt.
6. Keine Lotion verwenden
Nach dem Abtrocknen verwende ich keine Bodylotion (die Schwitzen begünstigt), da die Poren von der Bodylotion verstopft werden. Ein Körperöl ist da viel besser. Ich experimentiere zur Zeit mit selbstgemachter Naturkosmetik und habe eine herrliche Körperbutter fabriziert, die im Wesentlichen aus Mandelöl und Aprikosenkernöl besteht (mit grünem Tee und Limette). Auch das enthaltene Bienenwachs verstopft die Poren nicht.
7. Viel kühlendes Obst und Gemüse
Bei warmen Temperaturen habe ich ein Lieblingsfrühstück: das ist der Melonen-Slushie von Anthony William aus der Medialen Medizin. Gefrorene Melone mit frischer Melone und einem Schuss Limettensaft (und evtl. Wasser mixen). Lecker. Und Kühlt wunderbar.
Welches Obst und Gemüse kühlt den Körper?
- Gurke
- Kopfsalat
- Mangold
- Radieschen
- Tomaten
- Spargel
- Spinat
- Sellerie
- Wassermelone
- Zitrusfrüchte
- Artischocken
- Avocado
- Bananen
- Löwenzahn
- Chicorée
- Erdbeeren
- Feigen
- Heidelbeeren
Umgekehrt gilt natürlich, dass alle Nahrungsmittel, die im Körper Hitze erzeugen, besser gemieden werden sollten. Zum Beispiel Knoblauch, Chili, Ingwer, tierische Lebensmittel, Kaffee und Alkohol.
Und natürlich gilt auch, dass Chips, Schokolade usw. total kontraproduktiv sind, weil sie die Leber belasten, was wiederum dazu führt, dass du mehr schwitzt.
8. Grünen Tee trinken
Für mich ist heißer grüner Tee das beste Getränk im Sommer. Zum einen hat der Tee im Körper eine kühlende Wirkung, zum anderen muss der Körper sich weniger anstrengen,um das Getränk auf Körpertemperatur zu bringen (was wieder zu Schwitzen führt). Andere kühlende Getränke sind Buttermilch, Kokoswasser und natürlich Wasser. Gerade viel Wasser zu trinken ist wichtig, weil Blut bei Hitze dicker wird. (Hier ist ein interessanter Artikel über die Hintergründe zur Gesundheit).
9. Vor die Tür gehen
Irgendwann wird es auch in meiner Wohnung heiß (Obwohl ich es bis jetzt geschafft habe, unter 30 ° zu bleiben). Ich habe mir jetzt angewöhnt, dann mal nach draußen zu gehen, irgendwo eine Kleinigkeit zu besorgen. Meistens bin ich dann sofort erschüttert, wie heiß es tatsächlich ist. Komme ich in meine Wohnung zurück, denke ich als erstes: „Boah, ist das hier kühl!“ und bin erstmal wieder zufrieden.
10. Kalt abreiben
In den vergangenen Jahren bin ich morgens um 6 Uhr ins Schwimmbad gegangen. Das war super, weil der Körper schon frühmorgens eine Abkühlung bekommen hat, die länger vorhielt. Dieses Jahr ist das Schwimmbad leider geschlossen, daher muss ich auf andere Hilfsmittel zurückgreifen.
Falls man tagsüber zuhause ist, kann man natürlich immer mal für Abkühlung unter der Dusche sorgen. Oder das Handgelenk kühlen. Wenn es ganz schlimm wird, reibe ich Arme und Beine immer wieder mal mit einem kalten Waschlappen ab. Da ich im Sommer relativ häufig dicke oder heiße Füße habe, stecke ich die abends beim Schlafengehen einfach in einen nassen Waschlappen zum Kühlen (und ein Handtuch als Unterlage). Das hilft recht gut.
Was hast du noch für Tipps, die den Umgang mit Hitze erleichtern? Wie immer freue ich mich über deine Kommentare.
Von Herzen,
P.S. Kennst du eigentlich schon das Switchword Klopfen? Ich mache es jeden Morgen live auf Instagramm um 9:30. Die Aufzeichnung kannst du dir dann ohne Unterbrechung auf meinem neuen Telegramm-Kanal ansehen.
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